1990
007
„007“ kommt in geheimer Mission, haut den deutschen 10.000-Meter- Rekordler vom Favoritenschild, und stürmt mit erhobenen „Goldfingern“ über den Zielstrich auf dem Hauptmarkt. Ja wirklich, vom 1. Trierer Silvesterlauf ist die Rede. Der Mann mit der Bond-Nummer „007“ auf der Brust ist Olaf Dorow, und der 27 Jahre alte Rostocker schlägt bei am Ende strömendem Regen im 8-km-Lauf der Asse den früheren Vorzeige-Langstreckler der DDR, Werner Schildhauer, Vize-Weltmeister von 1983 über 10.000 Meter. So spannend wie ein Bond-Krimi ist das Rennen allemal, erst auf der Zielgeraden setzt sich Dorow ab. Dahinter spurten osteuropäische und deutsche Spitzenläufer um die Plätze. Veranstalter des ersten Trierer Silvesterlaufs ist der SV Eintracht-Trier 05; geistige Väter sind Christoph Güntzer und Berthold Mertes, die mit einer kleinen Helferschar ins Rollen bringen, was sie zu diesem Zeitpunkt allenfalls ahnen: Dass Trier binnen weniger Jahre zu einem der renommiertesten Silvesterläufe der Welt aufsteigt – zum „deutschen Sao Paulo“.