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#TRIERSTEHTZUSAMMEN 14

Nicht nur “draußen”, sondern auch hinter dicken Gefängnismauern trotzten Menschen der Schmuddelwetter-Tristesse des 31. Dezember 2020 einen Funken Hoffnung ab: 25 Gefangene der Jugendstrafanstalt (JSA) Wittlich liefen am Silvestertag mit der Gedenk-Startnummer des Trierer Silvesterlaufs aus Solidarität zu den Opfern der Amokfahrt vom 1. Dezember acht Kilometer. Darüber berichtete Holger Teusch in seiner eindrucksvollen Reportage im Trierischen Volksfreund unter der Überschrift “60 Silvesterlauf-Runden für Amokfahrt-Opfer im Wittlicher Gefängnishof”.

“Unsere Jugendlichen waren von der Amokfahrt in Trier schockiert“, erzählt JSA-Anstaltsleiter Jürgen Thum. Der Gefangene B. (18 Jahre) aus Trier habe erzählt, wie geschockt er war, als er von dem schrecklichen Ereignis mit vielen Toten gehört habe. Wie er rief auch ein anderer Gefangener aus Trier (N., 20 Jahre) sofort zu Hause an und erkundigte sich, ob es den Angehörigen gut gehe, ob jemand zum Zeitpunkt der Tat in der Stadt unterwegs gewesen sei. Das Mitgefühl der jungen Männer mit den Opfern der unmenschlichen Amokfahrt, so Thum, sei genauso groß wie in der Bevölkerung “draußen”.

Initiiert wurde die Aktion vom JSA-Sportteam, das von Sportlehrer Ralf Klimperle geleitet wird. Das Laufen sei stets ein Bestandteil des Sporttreibens in der Jugendstrafanstalt, so Klimperle, der selbst Mitglied im Verein Silvesterlauf Trier ist. Mit der Beteiligung an der Aktion #TRIERSTEHTZUSAMMEN wolle die JSA “ein Zeichen setzen, dass auch hier Solidarität herrscht”. Auch, um der Stigmatisierung junger Menschen entgegenzuwirken, die eine Chance von der Gesellschaft verdient haben.