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Trier ist Weltspitze

Die Olympiafünfte Gesa Krause und ihr Erfolgstrainer Wolfgang Heinig blicken nach Gesas Heimsieg über 2000 Meter Hindernis freudig auf die Zeitanzeige: 6:10,91 (Minuten). Deutlich wird die sportliche Dimension des 20. SWT-Flutlichtmeetings, das 1.200 Zuschauer am 17. September zelebrierten, nun erst recht nach Abschluss der Olympiasaison, beim Blick in die Jahresweltrangliste. Platz eins über 2000 Meter Hindernis: Gesa Krause (GER) vom Verein Silvesterlauf Trier. Auf Platz drei: die Polin Kinga Krolik, auch hier ist unter “Venue” (zu deutsch Austragungsort) zu lesen: Moselstadion, Trier (GER).

Trier an der Weltspitze, selten genug im Sport. Konstanze Klosterhalfen, 2019 über 5000 Meter ebenso WM-Dritte wie über 3000 m Hindernis Gesa Krause, hat unser Jubiläumsmeeting veredelt. Mit ihrem deutschen Rekord über die 2000-Meter-Flachstrecke. Ihre 5:34,53 Minuten bedeuten 2022 die viertbeste Zeit weltweit. Der Konkurrenz weit enteilt, blieb “Koko” drei Sekunden unter der 36 Jahre alten Bestmarke der Potsdamerin Ulrike Bruns. Das Moselstadion bebte.

“Es war vor allem ein schönes Sportfest für die jungen Menschen und Nachwuchsathleten, das war noch wichtiger als die starken Leistungen zum Saisonende”, bilanzierte Wolfgang Heinig: “Gesa und Konstanze so nah zu erleben, Autogramme von beiden zu bekommen oder Fotos mit ihnen – diese Möglichkeit gibt es selten.” In großen Stadien wie denen von Berlin oder Zürich wenige Tage zuvor war das weit schwieriger als in Trier, um nicht zu sagen nahezu unmöglich.

“Zuletzt musste ich mich das eine oder andere Mal kneifen, um sicherzugehen, dass ich nicht träume. Wir sind überglücklich, dass es uns gelungen ist, dieses durch die Corona-Pandemie so schwierige Jahr auf diese Weise zu krönen”, kommentierte Flutlichtnmeeting-Direktor Berthold Mertes das Sportfest vom 17. September 2021. Ein Datum, das der Trierische Volksfreund zu Recht als “Sternstunde der Trierer Leichtathletik” einordnete. Mit dem feinen Effekt, dass die Zuschauereinnahmen in Höhe von 4.020 Euro zu 100 Prozent Opfern der Flutkatastrophe von Mitte Juli zugute kommen.

In den Wochen zuvor hatte der Verein Silvesterlauf Trier – trotz Pandemie-bedingt erheblicher Mehranstrengungen – mit der Ausrichtung des 1. Edith-Lücke-Frauenlaufs (29. August) und des 7. Bitburger-0,0-Firmenlaufs (8. September) ein Zeichen des Aufbruchs gesetzt. Hans Tilly, Vorstandssprecher des Vereins Silvesterlauf Trier, sah darin eine “Signalwirkung” über den Sport hinaus und sagte mit berechtigtem Stolz: “Wir haben gezeigt, dass es sich lohnt, wenn man nicht aufgibt.” Eine Erkenntnis, die der deutsche 5-km-Rekordler Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel bei seinem Comeback nach einer krankheitsbedingten Wettkampfpause als 10.000-Meter-Sieger in Meeting-Rekordzeit von 29:29,52 Minuten beherzigte.

Der Firmenlauf übrigens ist 2021 bislang mit 819 Teilnehmern im Ziel die größte Sportveranstaltung in Stadt und Region – absehbar wird er dies bis zum 31. Dezember bleiben. Dann soll das Jahr 2021 traditionell mit dem Silvesterlauf enden. Die Planungen laufen, ab der zweiten Oktober-Hälfte sollen Anmeldungen für alle üblichen Wettbewerbe möglich sein. Und mit Weltklasse darf – nach der virtuellen Auflage zum Jahresausklang 2020 – beim 32. Bitburger-0,0-Silvesterlauf einmal mehr auf dem Hauptmarkt gerechnet werden.