COUNTDOWN
000D 00H 00M 00S

Flutlichtmeeting: Tolle Bilanz

Das Echo ist laut. Medial und von den Beteiligten. Das 23. Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeeting hat die 1.200 Zuschauer im Moselstadion ebenso begeistert wie die Protagonisten des Leichtathletik-Spitzenevents. Das Publikum tobte, als Gesa Krause in der 800-Meter-Entscheidung hinter der in einer Weltklassezeit (1:57,69 Minute) siegreichen Nelly Jepkosgei (Bahrain) als Fünfte ihre persönliche Bestzeit auf 2:00,98 steigerte. Das Internet-Portal leichtathletik.de titelte am Freitagabend bereits „Gesa Krause über 800 Meter schnell wie nie“, da waren die übrigen Asse des Vereins Silvesterlauf Trier noch gar nicht an den Start gegangen.

Der zweieinhalbminütige SWR-Fernsehbeitrag (ab ca. 4:20 Minuten der SWR-aktuell-Sendung) fasst das gesamte sportliche Geschehen des Trierer Flutlichtmeetings in eindrucksvollen Bewegtbildern zusammen. Schon auf ihrem Weg ins Moselstadion hatten die drei Trierer Olympioniken Hunderte von Autogrammen gegeben. “Dieser Empfang tut gut”, sagte Hindernisläuferin Olivia Gürth, umringt von einer ganzen Kinder-Schar. “Es zeigt”, so die 22-Jährige, “dass man schon ein Vorbild sein kann.” Auch die vielen Selfie-Wünsche erfüllten Olivia, Gesa und Samuel geduldig.

Gesa Krause: “Glücklich über Bestleistung in Trier”

Screenshot SWR-Fernsehbeitrag

„Ich bin glücklich, dass ich hier in Trier eine Bestleistung abliefere”, sagte Gesa nach ihrem Rennen. Sie dankte „ganz herzlich meinem Verein für die tolle Unterstützung über die vielen Jahre – jederzeit, auch während Corona und dann während meiner Schwangerschaft.” Im April 2023 war sie Mutter geworden, 2024 feierte die 32-Jährige ein großartiges Comeback. Der Beifall für die viermalige Olympiafinalistin über 3000 Meter Hindernis von den gut besetzten Haupt- und Vortribünen fiel frenetisch aus. Seit 2017 startet die zweimalige Europameisterin für den Verein Silvesterlauf Trier. Zuvor für Eintracht Frankfurt, nachdem sie beim TV Dillenburg mit der Leichtathletik begonnen hatte. Im Alter von 15 Jahren startete Krause erstmals beim Silvesterlauf in Trier.

Meetingdirektor Berthold Mertes bilanzierte zufrieden, „dass wir die olympische Stimmung aus Paris zu uns transportieren konnten“ und „dass Trier im 800-Meter-Lauf Weltklasse war“. Tags zuvor beim weltbesten und legendären Leichtathletik-Sportfest im Züricher Letzigrund war nur eine Läuferin schneller gewesen als die Siegerin im Moselstadion. Noch eine starke Statistik: 2024 liefen die 800- Meter-Siegerinnen nur bei sechs Leichtathletik-Meetings weltweit schneller als am 6. September im Moselstadion. Nelly Jepkosgei belegt mit ihrer Zeit von Trier den 19. Platz in der Jahresweltrangliste.

Samuel Fitwi: “Cooles Event – es ist mir eine Ehre”

Screenshot SWR-Fernsehbeitrag

„Ein großartiges Meeting, eine verrückte Atmosphäre“, äußerte der Belgier Kevin Schauwaers. Es heißt schon was, wenn einer das sagt, der als Achter des 10.000-Meter-Rennens hinterherläuft („Es war nicht mein bestes Rennen“), und dennoch meinte: „Ich habe es genossen.“ Euphorisiert drehte der Sieger Emmanuel Mutabazi mit der Flagge von Ruanda seine Ehrenrunde. Der 31-Jährige aus dem rheinland- pfälzischen Nachbarland hatte die 25 Runden im Alleingang in 28:20,63 Minuten abgespult, „local hero“ Samuel Fitwi (29:25,35) vier Wochen nach dem 15. Platz im olympischen Marathon auf Platz zwei verwiesen und den Topathleten des Silvesterlauf-Vereins gleichzeitig als Meetingrekordler entthront. „Es ist mir eine Ehre, vier Wochen nach Olympia in Trier zu sein bei diesem coolen Event meines Vereins”, schilderte Fitwi seine Emotionen im Moselstadion – und freute sich sichtlich, dass er kurz nach seiner Trainingspause schon wieder so schnell unterwegs war.

Olivia Gürth: “Schönes Gefühl zum Saisonabschluss”

Screenshot SWR-Fernsehbeitrag

Olivia Gürths Sieg im 2000-Meter-Hindernisrennen schien der deutschen Meisterin leicht zu fallen. “Es ist schön, aus dem letzten Wettkampf der Saison das Gefühl mitzunehmen, als Erste im Ziel zu sein”, fand die 22- Jährige, nachdem sie in 6:10,88 Minuten die in nationaler Rekordzeit gestoppte Belgierin Eline Dalemans (6:12,79) auf Platz zwei verwiesen hatte. Auch beim 4. Edith Lücke-Frauenlauf über 5 Kilometer am kommenden Sonntag (15. September, Start um 10 Uhr vor den Kaiserthermen/Ziel im Amphitheater) ist mit Olivia als Siegerin zu rechnen. “Dabei spielt die Zeit keine Rolle und es geht nicht in erster Linie ums Gewinnen”, blickt Gürth ihrem Saisonabschluss mit Freude entgegen: “Ich freue mich auf das Gemeinschaftserlebnis und die schöne Atmosphäre. Das wird ein Genusslauf.” 751 Anmeldungen lagen bis zu diesem Dienstag bei Veranstalter Silvesterlauf Trier vor. Charity-Zweck des Events ist die Unterstützung des Frauenhauses Trier. Bei der Anmeldung kann ein freiwilliger Betrag gespendet werden.

Emotionaler Höhepunkt: der Inklusionslauf

„Trier feiert seine Olympioniken und ein Leichtathletik-Fest“, hieß es am Montag in der Printausgabe der Lokalzeitung Trierischer Volksfreund. Sie beschreibt den erstmals ins Programm des Flutlichtmeetings eingebundenen Lux-top-Inklusionslauf als „emotionalen Höhepunkt“. Und: „Von der Freude der rund 200 Teilnehmer mit und ohne Beeinträchtigung noch beeindruckt, empfingen der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Michel Ebling, die ehemalige Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe die drei Olympioniken Olivia Gürth, Gesa Krause und Samuel Fitwi.“

Die Idee für den Inklusionslauf über 1000 Meter (ohne Zeitnahme) hatte Marc Suhrcke eingebracht. „Der Inklusionslauf hat ein klares Signal gesetzt. Sport ist für alle da“, sagte der 56 Jahre alte Professor für Gesundheitsökonomie, der mit dem Silvesterlauf-Verein, das Ziel verfolgt, „langfristig ein inklusives Laufangebot in Trier zu etablieren“. Auf den Medaillen, die alle Inklusionslauf-Teilnehmer erhielten – einige aus den Händen von Innenminister Ebling und Oberbürgermeister Leibe – steht geschrieben, was an diesem wunderbaren Abend im Moselstadion für alle Aktiven galt: „Gemeinsam sind wir stark“