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Samuels finale Olympiachance

Schweren Herzens hat Samuel Fitwi auf sein Heimspiel beim 34. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in Trier verzichtet. Doch das hat einen guten Grund: Am ersten Sonntag des Jahres (7. Januar 2024) wagt der 27-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier in Dubai einen Last-Minute-Qualifikationsversuch für die Olympischen Spiele in Paris. Ein 8-km-Rennen auf Weltklasseniveau eine Woche zuvor ist nicht mit seinen Ambitionen über die klassische 42,195-km-Distanz vereinbar. Dafür reicht auch die Kraft eines Ausdauerwunders nicht.

Direkt aus der Höhenlage ist Samuel in das Wüsten-Emirat angereist. “Das Training in Äthiopien ist gut gelaufen”, sagt der rheinland-pfälzische Marathonrekordler: “Ich habe mich vom Berlin-Marathon bestens erholt und neue Reize setzen können.” Auf der bekannt schnellen Strecke in der deutschen Hauptstadt hatte sich Fitwi am letzten September-Sonntag als bester Deutscher auf 2:08:28 Stunden verbessert und lediglich um 18 Sekunden die extrem hohe Olympianorm verfehlt. Es war erst der zweite Marathon des Silvesterläufers, der vor 2023 noch auf kürzeren Distanzen Zuhause war. 2022 war er über 10.000 Meter Neunter der Europameisterschaften von München geworden.

Hopp oder topp, alles oder nichts. So lautet das Motto für Samu in Dubai. “Er ist in Topverfassung”, sagt sein Trainer Yannik Duppich und bemüht eine Floskel, die es aber trifft: “Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.” Die Strecke in Dubai ist flach, die Temperaturen um diese Jahreszeit erträglich. Der Start erfolgt um 6 Uhr Ortszeit. Ob es nicht doch etwas zu warm für ein perfektes Rennen wird, muss sich zeigen. Auf jeden Fall wird Samu alles geben, um seinen Traum von einer Olympiateilnahme schon in seiner Frühphase als Marathonläufer wahr werden zu lassen.

An mangelnder Konkurrenz wird es nicht scheitern. Das exorbitante Preisgeld garantiert ein Rennen auf höchstem internationalen Niveau mit zahlreichen Weltklasseathleten in erster Linie aus Ostafrika. 80.000 US-Dollar gibt es jeweils für die schnellste Frau und den schnellsten Mann, je 10.000 US-Dollar für die vierten und immerhin noch 1.500 US-Dollar für die zehnten Plätze. In den vergangenen zehn Jahren kam der Sieger stets aus Äthiopien. Rekordgewinner ist übrigens Haile Gebrselassie (dreimal in Folge von 2008 bis 2010) – der Weltstar hatte 2009 auch den Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in Trier gewonnen.