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Samu und Haile nach dem Rennen

Nach dem Wettkampf standen sie beisammen, Samuel Fitwi und Haile Gebrselassie. Sie fachsimpelten über das 10-km-Rennen durch Äthiopiens Metropole Addis Abeba, das Samu gerade im Feld etlicher Dutzend afrikanischer Laufasse nach ungefähr 30:10 Minuten etwa auf Rang 40 beendet hatte. Sie sprachen über Dinge, über die man als Läufer eben so spricht. Über Erinnerungen, über Pläne. Zum Beispiel über das Vorhaben des 27-Jährigen vom Verein Silvesterlauf Trier, in wenigen Wochen in Topform beim Dubai-Marathon die Olympinorm anzugreifen – und natürlich über Hailes Erinnerungen an seinen Sieg in Trier am 31. Dezember 2009. Damals hatte sich der inzwischen 50 Jahre alte Olympiasieger von 1996 und 2000 sowie ehemalige Marathon-Weltrekordler im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse auf der letzten der acht Altstadt-Runden leicht verrechnet und den Streckenrekord um 1,5 Sekunden verpasst. Die Trierer Innenstadt hatte beim Auftritt des Leichtathletik-Weltstars gebebt, die 1-km-Runde war auf beiden Seiten durchgängig von Zuschauern gesäumt, Start- und Zielbereich auf dem Hauptmarkt völlig überfüllt..

Zurück in die Gegenwart, nach Addis Abeba: Mehr als 40.000 Läufer stehen am frühen Sonntagmorgen am Start des 2001 von Haile Gebrselassie ins Leben gerufenen Straßenlaufs, darunter mehrere 100 Spitzenathleten. Sie legen die 10-km-Distanz auf einem Höhenprofil zwischen 2350 und 2500 Meter zurück. Atemberaubend.

„Samuel hat seine Sache gut gemacht“, berichtet Gerd Steffes nach dem Lauf. Der 63-jährige aus der Eifel ist häufig in Äthiopien, treibt dort soziale Hilfsprojekte für die Bevölkerung in entlegenen Regionen voran. Unterstützt beispielsweise Schulen, hilft beim Brunnenbau… Den Great Ethiopian Run hat Gerd schon häufiger, als Zuschauer erlebt. Für ihn ein ums andere Mal ein Faszinosum. Über Fitwis Auftritt an diesem Sonntag sagt er: „Samuel hat Trier würdig vertreten. Er wurde vom Veranstalter in den Medien mehrfach erwähnt und hat sich in diesem alles andere als einfachen Rennen prima verkauft. Das Profil der Sttecke ist sehr anspruchsvoll, die Konkurrenz irre stark. Seid stolz auf ihn!“ Und weiter: „Er ist ein so guter Junge, ein feiner Mensch. Das ist, bei allem sportlichen Erfolg, das Wichtigste.“

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