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Samu läuft Hailes Rennen in Addis

Samuel Fitwi trifft Haile Gebrselassie in Addis Abeba. Am Rande des Great Ethiopian Run in der äthiopischen Hauptstadt. Dort startet der 27-Jährige vom Silvesterlauf Trier an diesem Sonntag. Zur Standortbestimmung auf dem Weg zum Dubai-Marathon, wo Fitwi am 7. Januar 2024 eine weitere Chance auf die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Paris sucht. Zuletzt im September beim Berlin-Marathon (Foto unten) fehlten ihm in rheinland-pfälzischer Rekordzeit von 2:08:28 Stunden nur 18 Sekunden an der geforderten Norm. Gerechnet auf den Kilometer der Wettkampfdistanz (42,195 km) ist das ein Sekundenbruchteil.

“Ich habe mich von Berlin sehr gut erholt und trainiere ohne Probleme in der Höhe”, sagte Fitwi an diesem Samstag – 24 Stunden, bevor er mit mehr als 30.000 Athletinnen und Athleten in der äthiopischen Hauptstadt an der Startlinie stehen wird. “Um die 29:10 bis 29:30 Minuten” habe er sich als Zeit vorgenommen, so Fitwi – im Bewusstsein, dass die Höhenlage von etwa 2300 Meter über dem Meeresspiegel mindestens eine Minute kostet. Zudem hat der Silvesterläufer (persönliche 10-km-Bestzeit 28:00) vor der Zwischenetappe auf seinem Weg zum nächsten Marathon im Training den Fuß kaum vom Gaspedal genommen. Die Konkurrenz in dem ostafrikanischen Läuferland ist so hochkarätig wie sonst nur in Kenia. Übrigens: 2011 gewann Mosinet Geremew zunächst den Great Ethiopian Run und fünf Wochen später den Silvesterlauf in Trier.

Selbstredend quasi, dass Äthiopiens größter Sportheld Haile Gebrselassie als Botschafter fungiert (Homepage-Screenshot). Der inzwischen 50-Jährige, der 2009 beim Silvesterlauf in Trier siegte und 2020 am virtuellen Trierer Silvesterlauf zugunsten der Opfer des Amoklaufs teilnahm, beschreibt die Atmosphäre seines Events (er rief es 2001 ins Leben) auf der Homepage wie folgt: “Unser internationales 10-Kilometer-Rennen ist einer der stimmungsvollsten und buntesten Läufe, die man in der Welt unseres Sports erleben kann. Es ist Äthiopiens größte Straßenparty mit Zehntausenden Äthiopiern, die entlang der Strecke laufen, walken und tanzen.” Gebrselassie, selbst zweimaliger 10.000-Meter-Olympiasieger, achtmaliger Weltmeister und Multi-Weltrekordläufe, ergänzt: “Angeführt wird das Feld von unseren äthiopischen, weltbekannten Ausnahmeläufern.”

Für Samuel Fitwi, der an diesem Samstag seine Startnummer 82 ans Vereinstrikot (Foto unten) geheftet hat, wird es eine große Herausforderung. Danach liegt sein Fokus ausschließlich auf der Vorbereitung auf den dritten Marathon seiner Karriere – er wird in der Höhenlage Äthiopiens hart weitertrainieren und von dort erst unmittelbar vor dem Marathon nach Dubai anreisen. Das Jahresabschlussrennen seines Vereins wird der Trierer Silvesterläufer wird Samu zu seinem eigenen Bedauern auslassen müssen. 2024, zum Abschluss des Olympiajahres, wird er dann sicherlich nicht im Trierer Line-up fehlen.