Samu setzt erstes Maß: 2:12:13
Samuel Fitwi ist ein gutes Marathondebüt gelungen: Zwar blieb der 27-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier an diesem Sonntag in Sevilla in 2:12:23 Stunden noch ein wenig weiter von der 2:10-Stunden-Schallmauer entfernt als erhofft, reihte sich mit seiner Premierenleistung aber immerhin an 24. Stelle der ewigen deutschen Bestenliste über die prestigeträchtige 42,195-km-Distanz ein. Seine Zeit wird nun als rheinland-pfälzischer sowie als Bezirksrekord geführt, da der gebürtige Trierer Herbert Steffny (EM-Dritter 1986) seine Bestmarke (2:11:17) im Dress von Jahn Freiburg erzielt hatte.
Samuel, der das Risiko eingegangen war, sich in der Gruppe mit einer auf eine Zeit unter 2:09 Stunden ausgerichteten Marschtabelle einzusortieren, kommentierte sein Ergebnis so: „Bis Kilometer 30 lief es perfekt mit einer Zwischenzeit von 1:30:57 Stunde. Ab Kilometer 32 hat der Oberschenkel dann zugemacht. Die letzten Kilometer waren die härtesten meines Lebens, aber ich bin happy, meinen ersten Marathon gefinisht zu haben.“
Fitwis Trainer Yannik Duppich lobte: „Samuel hat bei seinem ersten Marathon großen Mut bewiesen. Die letzten zehn Kilometer waren eine wichtige Lernerfahrung, die ihn langfristig weiterbringen wird. Man hat gesehen, dass er viel Potenzial für den Marathon mitbringt.“
Bestzeiten gab es auch in Barcelona! Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen) und Simon Boch (LG Regensburg) waren am Sonntag beim Halbmarathon in der spanischen Metropole mit 61:09 und 61:23 Minuten so schnell wie noch nie über 21,0975 Kilometer. Ringer belegte sechs Wochen nach seinem zweiten Platz mit deutscher 8-km-Bestzeit beim Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in Barcelona in einem Weltklassefeld Rang sechs. 14 Sekunden und zwei Plätze später kam Simon Boch ins Ziel. Das schnelle Duo steigerte damit seine Bestzeiten um 24 bzw. 13 Sekunden über die Distanz, über die Amanal Petros einen Tag zuvor in einem Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten die deutsche Jahresbestzeit auf 60 Minuten und 59 Sekunden heruntergeschraubt hatte. Petros hält auch den deutschen Rekord (60:09).
An diesem ersten großen Leichtathletik-Wochenende des Jahres sammelte Benjamin Dern bei seinem ersten Einsatz im Trikot des Vereins Silvesterlauf Trier wichtige Erfahrungen. „Das ist eine Wundertüte“, sagte der 19-Jährige und mit drei Jahren Abstand jüngste Finalteilnehmer vor dem Start zur Männer-Entscheidung über 3000 Meter bei den deutschen Indoormeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle. Dass Benni Dern als Achter mit seiner Zeit von 8:24,53 Minuten nicht ganz zufrieden war: Sei‘s drum!
Vor der großen Kulisse von rund 3000 Zuschauern sammelte der deutsche Jugendmeister beim souveränen Sieg des 10.000-m-EM-Achten Nils Voigt wertvolle Erfahrungen. Relativierend muss erwähnt werden, dass Benjamin erkältungsbedingt auf das geplante Vorbereitungsrennen über 1500 Metet eine Woche zuvor hatte verzichten müssen und die Dortmunder DM erst sein insgesamt dritter Wettkampf unter dem Hallendach war. „Puuh, ganz schön warm hier drin“, stöhnte der Trierer Student entkräftet nach dem Zieleinlauf. Und blickte gleich nach vorn: „Das motiviert mich noch mehr.“