Samu & friends für Deutschland
Drei für Deutschland: Samuel Fitwi, Richard Ringer und Amanal Petros. Wie sie sich 2022 vor dem Silvesterlauf in Trier präsentierten (Foto), so werden sie am 10. August um 8 Uhr in Frankreichs Metropole an der Startlinie zum Marathon der Olympischen Spiele von Paris 2024 stehen.
Die heiße Phase der Vorbereitung hat begonnen, und wir fiebern selbstverständlich besonders mit SAMU, dem Topathleten des Vereins Silvesterlauf Trier. Als Shootingstar der deutschen Marathonszene lief der Schützling von Silvesterlauf-Vereinstrainer Yannik Duppich zu Beginn des Jahres in Dubai in 2:06:27 Stunden die zweitbeste Zeit eines Deutschen in der Leichtathletik-Geschichte. Nur AMAN (2:04:58 Stunden in Berlin 2023) war schneller über die klassische 42,195-km-Distanz. Europameister RITCHI schaffte mit seiner Bestleistung von 2:07:05 Stunden den Sprung zu seiner dritten Olympiateilnahme nach Rio 2016 (5000 m/Vorlauf-Aus) und Tokio 2021 (Marathon/25.).
Das im Zeitschriftenhandel erhältliche Fachmagazin “LÄUFT.” hat dieser Tage eine wunderbare Vorschau auf die Olympischen Spiele veröffentlicht – unter anderem mit lesenswerten Porträts von AMAN, SAMU und RITCHI. Die Fitwi-Personalgeschichte lässt den märchenhaften Aufstieg des Trierers in die Weltklasse Revue passieren, wirft aber auch den Blick voraus auf den weiteren Weg in seiner Olympiavorbereitung. Diese bestreitet der 2015 aus Eritrea nach Deutschland geflüchtete 28-Jährige konsequent in Addis Abeba in einer internationalen Trainingsgruppe. Am 4. April reist Samuel direkt aus der äthiopischen Höhe nach Berlin und läuft dort drei Trage später den Berliner Halbmarathon.
Ein weiteres schnelles Rennen über die 21,0975 km will er im Juni bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom zeigen. Auch wenn er die kontinentalen Titelkämpfe natürlich ernst nimmt: Der absolute Höhepunkt wartet am 10. August in Paris: der Olympia-Marathon. Es ist seine Premiere auf Weltniveau. “Eine Prognose für einen Platz fällt mir daher schwer”, sagt er. Sein Ziel: Optimal vorbereitet sein, das Beste geben und dann versuchen, bei den Rhythmuswechseln, die es wegen des welligen Profils der Strecken geben wird, mitzulaufen.
Der Pariser Olympia-Marathon, der selbstredend an zahlreichen Sehenswürdigkeiten der französischen Weltstadt vorbeiführt, hat es in sich: Vom Start vor dem Rathaus bis zum Ziel auf der Esplanade des Invalides geht es 438 Meter bergauf und 436 Meter bergab – die maximale Steigung beträgt 13,5 (!) Prozent. “Dass Samuel sich in herausfordernden Situationen anpassen und Herausragendes daraus machen kann, das hat er schon bewiesen”, schreibt “LÄUFT.”.