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Rekordmann Aman kommt

Es wird sein erstes Rennen als zweifacher Rekordler: Deutschlands bester Marathonläufer Amanal Petros (rechts im Bild/Foto: N. Wilhelmi) will sich am Silvestertag im Bitburger-0,0%-Lauf der Asse in Trier wie schon 2019 ein Duell mit Belgiens Olympiafinalist Isaac Kimeli liefern, der den Wattenscheider damals dank seines fulminanten Spurtvermögens kurz vor dem Ziel auf dem Hauptmarkt distanzierte. Nur einen Tag nach Petros’ Marathon-Triumph in Valencia traf seine Zusage beim Verein Silvesterlauf Trier ein. Im Jubiläumsrennen “30 Jahre Silvesterlauf” war Petros zum Publikumsliebling avanciert. “Trier…, das war einfach nur geil…” Diese Worte hatte er im Interview mit Wolf-Dieter Poschmann nach der Siegerehrung an die Adresse der Zuschauer auf dem Hauptmarkt gerichtet.

Zweiter deutscher Rekord innerhalb von sechs Wochen. Und die zweite deutsche Marathon-Bestmarke innerhalb eines Jahres in Valencia: Amanal, so der volle Vorname des in Eritrea geborenen Läufers, der 2011 im Alter von 16 Jahren nach Deutschland flüchtete, schraubte am Sonntag auf Platz elf eines Weltklasse-Feldes seinen eigenen Rekord um 51 Sekunden auf 2:06:26 Stunden herunter. Im Vorjahr hatte er dort in 2:07:18 Stunden den deutschen Rekord von Arne Gabius geknackt.

Valencia liegt Amanal Petros. Das hatte er auch sechs Wochen zuvor unterstrichen. Denn da war in der spanischen Hafenstadt auch der deutsche Halbmarathon-Rekord fällig gewesen: Mit einer Zeit von 1:00:09 Stunden hatte Amanal Petros nach 28 Jahren Carsten Eich an der Spitze der Rekordlisten abgelöst. Und schon angedeutet, dass er in blendender Verfassung ist.

„Das war wieder ein Superding, das Aman hier abgeliefert hat“, sagte sein Wattenscheider Trainer Tono Kirschbaum, der seinen Topathleten vor Ort betreute, „und das, obwohl das heute bestimmt der windigste Tag des Jahres in Valencia gewesen ist. Das erinnerte schon an einen Lauf an der Nordsee.“ Amanal Petros hatte das Rennen eigentlich noch schneller angehen wollen, die nicht idealen Bedingungen verhinderten das allerdings.

„Bei dem Wind hat er das dann klug gemacht und sich in einer großen Gruppe eingereiht“, sagt Tono Kirschbaum, „er war sehr fokussiert. Bei Kilometer 27 hatte ich einmal Sorgen, weil er da am Ende der Gruppe war – aber bei Kilometer 37 war schon klar, dass Aman hier mit einer guten Zeit durchkommt. Er ist das alles relaxed und selbstbewusst angegangen.“

Relaxt und selbstbewusst: So haben die Trierer den besten deutschen Marathonläufer der Geschichte auch vor zwei Jahren erlebt – und so wird Aman sich sicherlich auch am 31. Dezember wieder präsentieren. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass er bis dahin den deutschen Marathonrekord aus den Beinen geschüttelt hat. Sein Manager Christoph Kopp (Berlin) ist optimistisch: “Mit ein paar Wochen Abstand ist nach einer Marathon-Bestleistung oft über eine kurze Strecke eine ganz starke Leistung möglich.” Die 8-km-Distanz könnte genau passen. Den neuerlichen Formaufbau jedenfalls hat der Rekordmann kurzerhand um vier Wochen verschoben. Trier reizt ihn.