Kigali-Marathon an Sauer und Mosel
Los ging es für Hans Tilly um 7.15 Uhr an der Römerbrücke, exakt zur selben Zeit, als in Ruandas Hauptstadt der Startschuss zum Kigali-Marathon abgefeuert wurde. Infolge der Corona-Pandemie hatte der Vorstandssprecher des Vereins Silvesterlauf Trier auf die Reise nach Afrika verzichtet, zu der er vom veranstaltenden Leichtathletikverband Athletics Rwanda eingeladen worden war.
Virtuell – und doch real auf einer flachen Strecke mit einer Original-Startnummer, so legte Hans an diesem Sonntag die klassische 42,195-km-Distanz zurück – begleitet von seinem Schwiegersohn Sebastian Schmitt auf dem Fahrrad. Um die Mittagszeit finishte Hans an der Porta Nigra – nach 4:38 Stunden Laufzeit. Selbstverständlich nicht mehr ganz frisch, aber dennoch mit einem Lächeln im Gesicht.
„Es war ein schöner Lauf entlang der Mosel und Sauer und wieder zurück“, sagte er nach einer Erfrischung im Schatten der Porta Nigra, wo Silvesterlauf-Vorstandskollege Norbert Ruschel den 69-Jährigen mit reichhaltiger Zielverpflegung überraschte.
Seit 2016 besteht die Partnerschaft zwischen den Athleten aus dem afrikanischen Partnerland von Rheinland-Pfalz und dem Trierer Verein. Seither treten jährlich Spitzenathleten aus Ruanda beim Bitburger 0,0% Alkoholfrei-Silvesterlauf an. 2020 bei der virtuellen Trier-Auflage erzielte Yves Nimubona auf einem Straßen-Rundkurs am Nationalstadion von Ruanda in 22:16 Minuten für die traditionelle 8-km-Distanz die beste Zeit, ein Weltklasse-Resultat. Außerdem gibt es ein Austauschprogramm, in dessen Rahmen 2019 Jugendliche aus Ruanda die Region Trier kennenlernten. Ein Gegenbesuch ist für diesen Herbst geplant.