Samu und WM-Goldglanz in Trier
Ganz großer Sport ist es, der die Zuschauer am Freitag (6. September) beim 23. Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeeting im Moselstadion erwartet. „Wir werden versuchen, ein bisschen von der olympischen Stimmung aus Paris mit nach Trier zu bringen“, sagte Marathon-Ass Samuel Fitwi am Montag bei der Medienkonferenz in den Räumen des Titelsponsors und sprach damit auch für die Ausnahme-Hindernisläuferinnen Gesa Krause und Olivia Gürth. Ein Trio aus Trier bei Olympia: Das Jahr 2024 ist eines der schönsten Kapitel der städtischen Sportgeschichte. Das „Heimspiel“ des Vereins Silvesterlauf Trier im Moselstadion soll für einen würdevollen Abschluss sorgen. Die Eintrittspreise sind moderat: Sie betragen an der Stadionkasse 6 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Jugendliche. (Kinder bis zwölf Jahre frei)
Jüngster Coup: Der Norweger Andreas Fjeld Halvorsen, der sich als erster Europäer seit Jahrzehnten vor wenigen Tagen in Lima zum U20-Weltmeister über 3000 Meter krönte (Foto), wird im Moselstadion Trier an der Startlinie stehen. Spät am Montagabend kam er nach 20-stündiger Reise aus der peruanischen Metropole in Trier an. “Die WM war ein taktisches Rennen”, sagt der 18-Jährige, der von einigen schon als “der neue Ingebrigtsen” (Norwegens Weltrekordler und Olympiasieger) gepriesen wird. Und: “In Trier geht es um Rekorde.” Der Meetingrekord von Charles Grethen aus dem Vorjahr (7:43,41 Minuten) wackelt bedenklich, dank Halvorsen auch der U20-Europarekord.
Erstmals seit zwei Jahren bestreitet Samuel Fitwi wieder ein Rennen auf der Bahn: 10.000 Meter. „Ich freue mich sehr auf das Trierer Publikum“, ließ der 28-Jährige wissen, der 2015 als Flüchtling aus Eritrea nach Deutschland kam und kurioserweise erst hierzulande in der Vulkaneifel mit dem Laufen begann. Sein Erfolgsweg ist tatsächlich made in Germany. Den Meetingrekord, den er 2022 auf 28:48 Minuten verbesserte, sieht Fitwi nicht in Gefahr: „So kurz nach Olympia kann ich nicht in Topform sein. Aber selbstverständlich möchte ich mich meinen Fans zeigen und gewinnen.“ Ganz so leicht dürfte ihm das nicht fallen. Drei Athleten aus Ruanda werden als ernsthafte Konkurrenten am Start der 25-Runden-Distanz erwartet.
„Die Vorfreude auf dieses hochkarätige Sportevent steigt“, sagte Volksbank-Vorstand Peter Michels und zeigte sich „stolz darauf, als Titelsponsor dazu beitragen zu können, dass wir einen Hauch von Olympia in Trier erleben dürfen“. Sportdezernentin Elvira Garbes nannte das Meeting ein „Glanzlicht im Trierer Sportkalender“ und verwies auf die wichtige Vorbildrolle von Fitwi sowie Gesa Krause und Olivia Gürth für die Jugend in der Region: „Alle drei Trierer Olympiateilnehmer inspirieren und motivieren junge Menschen zum Sporttreiben.“
Das Flutlichtmeeting-Motto „Talent trifft Weltklasse“ spiegelt sich im Programm, das nach den Schulstaffelmeisterschaften um den OB-Pokal (ab 16 Uhr) und den Nachwuchsläufen (ab 17 Uhr) erstmals auch einen Inklusionslauf für Menschen mit und ohne Einschränkungen (19 Uhr) vorsieht. Um 19.30 Uhr wird das internationale Programm mit einer Ehrung der Trierer Olympioniken eröffnet. Kurz danach schon tritt Gesa Krause über 800 Meter an.
In jedem der vier Topwettbewerbe ist ein „local hero“ vom Verein Silvesterlauf Trier am Start: Auf den Einsatz der zweimaligen Hindernislauf-Europameisterin Krause folgt das 3000-Meter-Rennen der Männer. Für Silvesterläufer Benjamin Dern wird es zur extremen Herausforderung, denn die Konkurrenz ist international erstklassig, unter anderem misst sich der zweimalige deutsche U23-Meister aus Trier mit dem gerade erst als U20-Weltmeister in die Weltklasse aufgestiegenen Norweger Andreas Halvorsen und dem dänischen Rekordler Joel Ilber. Dann kommt der Einsatz von Samuel Fitwi, dessen 10.000-Meter-Start „25 Runden pure Laufästhetik“ verspricht, so Meetingdirektor Berthold Mertes. Zum krönenden Abschluss will Olivia Gürth ihren Vorjahressieg über 2000 Meter Hindernis wiederholen.
