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Gesa schafft Olympianorm

Gesa Krause (Screenshot) ist in ihrer Spezialdisziplin ein Bilderbuch-Comeback auf höchstem Niveau gelungen. In einem Weltklasserennen über 3000 Meter Hindernis beim Diamond League-Meeting von Shanghai lief die zweimalige Europameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier auf den dritten Platz und hakte in 9:16,24 Minuten souverän die Norm für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (9:20) ab. Es siegte Kenias Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (9:07,36) vor Tokio-Olympiasiegerin Peruth Chemutai aus Uganda (9:15,46).

Gesa, die nach ihrer Babypause den ersten Hindernis-Wettkampf seit dem WM-Finale im August 2022 bestritt, peilt Anfang August in der französischen Metropole ihre vierte Olympiateilnahme an. Zuvor steht die Europameisterschaft in Rom Anfang Juni auf dem Programm. Bei Olympischen Spielen wurde Krause bislang Siebte (2012 in London), Sechste (2016 in Rio) und Fünfte (2021 in Tokio).

Ein erleichtertes Lächeln huschte über Gesas Gesicht, als sie am Samstagabend im Stadion von Suzhou, einer 10,8-Millionen-Einwohner-Stadt vor den Toren von Shanghai, auf die Zeitnahme-Uhr links hinter der Ziellinie schaute. “Mir fällt ein Stein vom Herzen”, sagte die Trierer Silvesterläuferin wenige Minuten später im Interview des TV-Senders Sky. “Heute war der wichtigste Schritt in Richtung Rom und Paris, die Normen zu erfüllen und zu zeigen, dass ich wieder da bin und bei der Nominierung berücksichtigt werde” Mit Blick auf die kontinentalen Titelkämpfe in der italienischen Hauptstadt ergänzte sie: “Ich will nicht irgendwelche Ziele aussprechen, aber natürlich liebäugele ich damit, dort eine Medaille zu holen.” 

Zu den kommenden Wettkampf- und Trainingswochen sagte Gesa: “Es liegt noch viel Arbeit vor mir, aber der Grundstein ist gelegt. Ich glaube, ich kann jetzt auf einer sehr guten Form aufbauen.” Im Mai sieht der Plan für die zweimalige WM-Dritte vier Wettkampfeinsätze in Deutschland vor: 5. Mai Pliezhausen (1000 Meter), 11. Mai Karlsruhe (5000 Meter), 19. Mai Rehlingen (1500 Meter), 24. Mai Dessau (3000 Meter Hindernis). Der EM-Vorlauf über 3000 Meter Hindernis steht bei Gesa Krause (und Olivia Gürth) für Freitag, 7. Juni, im Kalender, das Finale für Sonntag, 9. Juni – das ist derselbe Tag, an dem Samuel Fitwi vom Verein Silvesterlauf Trier im EM-Halbmarathon das Nationaltrikot tragen wird.

Gesas komplettes Interview nach dem Rennen von Shanghai im Wortlaut:

„Es war eine weite Reise hierher nach China, aber ich habe mich sehr darauf gefreut, wieder auf internationaler Ebene zu starten in so einem tollen Stadion. Ich war nur 48 Stunden hier, aber was ich gesehen habe, war überwältigend für mich. Das war eine tolle Stimmung im Stadion und jetzt als Dritte ins Ziel zu kommen, das hat mich selbst überrascht. Ich hatte mich sehr auf das Rennen gefreut. Ziel war die Olympianorm – alles andere quasi on top… Und da ist mir heute sehr viel gelungen. Deshalb fällt mir ein Stein vom Herzen. 

Heute war der wichtigste Schritt in Richtung Rom und Paris. Die Normen zu erfüllen und zu zeigen, dass ich wieder da bin und bei der Nominierung berücksichtigt werde. Das nächste Ziel ist die EM in Rom. Ich will nicht irgendwelche Ziele aussprechen, aber natürlich liebäugele ich damit, dort eine Medaille zu holen. Aber das ganz große Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris. Da möchte ich einfach in der besten Form sein, in der ich sein. Es liegt noch viel Arbeit vor mir, aber der Grundstein ist gelegt. Ich glaube, ich kann jetzt auf einer sehr guten Form aufbauen.“