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Gesa gibt den Startschuss

Beim 22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting im Moselstadion (Freitag, 8. September, ab 16 Uhr Schulstaffelmeisterschaften und ab 18.30 Uhr internationale Spitzen-Leichtathletik) wird Gesa Krause noch Zuschauerin sein. Neun Tage später will die jeweils zweimalige Hindernislauf-Europameisterin und WM-Dritte vom Verein Silvesterlauf Trier dann bekanntlich erstmals seit der Geburt von Töchterchen Lola Emilia wieder an einer Startlinie stehen: mit vielen hundert weiteren Genussläuferinnen beim 3. Edith Lücke-Frauenlauf (Sonntag, 17. September, 10 Uhr) über 5 Kilometer mit Start an den Kaiserthermen und Ziel im Amphitheater.

Gesa wird beim Flutlichtmeeting den Startschuss für “ihr” Rennen geben, für das über 2000 Meter Hindernis. Vor zwei Jahren hatte sie in ihrer Spezialdisziplin im Trierer Moselstadion in Jahresweltbestzeit gesiegt. Ein Start über die Hindernisse käme gut drei Monate nach Lolas Geburt verständlicherweise noch zu früh. Wie sie die ersten Wochen als Mutter empfunden hat, schildert die Silvesterläuferin in ihrer Kolumne in der neuen Ausgabe des Printmagazin LÄUFT (erhältlich im Zeitschriftenhandel) eindrucksvoll wie folgt:

Vor einigen Tagen habe ich mein erstes Höhentrainingslager seit etwa einem Jahr beendet. Es war ein ganz besonderes, weil ich nicht mehr nur Sportlerin, sondern jetzt auch Mama bin. 

Die letzten Wochen und Monate waren unheimlich aufregend. Neben der einzigartigen Erfahrung, ein Kind auf die Welt zu bringen, hatten wir als Familie die Möglichkeit, uns gegenseitig noch besser kennen zu lernen. Ich selbst habe mich vier Wochen nach der Geburt wieder ans Laufen gewagt und habe mittlerweile wieder ein solides Fitness-Level erreicht. Auch dieser Neustart ist eine völlig neue Erfahrung. Das planmäßige Training hat mir gefehlt. 

Ein Teil von mir wird für immer die Sportlerin sein, die nach Herausforderungen sucht und einen strukturierten Tagesablauf sowie zielorientiertes Arbeiten liebt. Doch nun habe ich eine neue, zusätzliche, aber unwahrscheinlich schöne Herausforderung in meinem Alltag — nämlich, dass Mama sein und die Aufgabe, den Leistungssport optimal damit zu kombinieren. Denn mein Ziel bleibt Olympia in Paris 2024. 

An den neuen Alltag mussten wir uns als Familie erst gewöhnen. Am wichtigsten ist eine gute Kommunikation und Planung unserer Tage. Ich kann nämlich nicht mehr einfach dann trainieren, wenn ich es möchte. Spontan für einen Dauerlauf das Haus zu verlassen, gehört der Vergangenheit an, denn jemand muss auf Lola aufpassen. 

Bisher haben mein Partner Robert und ich einen guten Rhythmus gefunden. Ohne zusätzliche Hilfe würde es aber nicht funktionieren. Das Ziel Olympia ist nicht mehr nur mein eigenes. Die ganze Familie ist involviert. So wird mich in Zukunft immer jemand ins Trainingslager begleiten, damit Lola optimal versorgt ist. 

In meinem ersten Trainingslager in Livigno mussten wir etwas improvisieren. Dort haben mich unter anderem mein Trainer und meine Trainingsgruppe unterstützt. Es wird definitiv eine Herausforderung, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich Hindernisse gerne überwinde!

Mit den Fotos unten dokumentiert Gesa in ihrem Instagram-Auftritt die schönen Seiten ihres Alltags als Mutter, die sie trotz ihres anstrengenden Berufs als Profisportlerin genießt …