Gesa gefeiert, mit Samuel fiebern
Was für ein Wochenende für den Verein Silvesterlauf Trier! Gesa Krause ist am Freitagabend als Läuferin des Jahres ausgezeichnet worden, Samuel Fitwi greift am Sonntag in Valencia den deutschen Marathonrekord an.
Die Lauf-Community und die Fachjury haben entschieden: Gesa Krause ist für ihr grandioses Comeback nach ihrer Babypause mit der EM-Silbermedaille und dem Erreichen ihres vierten Olympiafinales seit 2012 mit der Auszeichnung belohnt worden, die in einem festlichen Rahmen im Neuen Rathaus der niedersächsischen Landeshauptstadt überreicht wurde. Initiatoren der Wahl sind das Fachportal laufen.de, der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die Veranstalter-Gemeinschaft German Road Races (GRR).
„Gerade in diesem Jahr bedeutet es mir sehr viel, Läuferin des Jahres geworden zu sein“, sagte Gesa in ihrer Videobotschaft, die sie unmittelbar vor der Abreise in einen einwöchigen Familien-Urlaub (Trainingsentlastungswoche) mit der kleinen Lola und deren Papa Robert aufgenommen hatte. „Es war ein sehr schwieriges und spannendes, aber unglaublich schönes Sportjahr.“ Dann schilderte sie ihre Emotionen während der letzten zwölf Monate mit den vielen Highlights: dem Comeback beim Trierer Silvesterlauf 2023, dem Doppelsieg bei den deutschen Hallenmeisterschaften über 1500 und 3000 Meter sowie der Vize-Europameisterschaft und der insgesamt vierten Olympia-Finaltelnahme in ihrer Spezialdisziplin 3000 Meter Hindernis. Auch das Flutlichtmeeting im Trierer Moselstadion, wo die 32-Jährige über 800 Meter ihre persönliche Bestzeit auf 2:00,98 Minuten steigerte, zählte sie zu den Glanzlichtern.
Zum Läufer des Jahres wurde wie schon 2023 Amanal Petros gekürt, obwohl er beim olympischen Marathon in Paris nach 32 Kilometern ausgestiegen war. Kurz vor dem Saisonhöhepunkt hatte ihn eine Erkrankung vorübergehend beeinträchtigt. Was dennoch zählte: die EM-Bronzemedaillen im Einzel und mit der Mannschaft in Rom. Zu der zählten auch der Trierer Samuel Fitwi und Richard Ringer, als Zwölfter der beste Deutsche bei Olympia.
Ringer und Fitwi hatten beide zu den Nominierten bei der Wahl gehört, beide laufen ab diesem Sonntag den Valencia-Marathon, und beide haben dabei den deutschen Rekord von Amanal Petros (2:04:58 Stunden) in Sichtweite.
„Wir drücken dir die Daumen, gib Gas“, schickte Aman an diesem Samstag via Videonachricht an seinen Kumpel Samu gute Wünsche nach Valencia. Allerdings nicht, ohne mit einem Augenzwinkern anzumerken: „Solange du nicht den deutschen Rekord brichst, ist alles gut.“ Silvesterlauf-Sportchef Berthold Mertes, der mit dem Vorstandsbeauftragten Nico Klein den Verein Silvesterlauf Trier an diesem Wochenende bei der Jahrestagung der Veranstalter-Vereinigung German Road Races in Hannover vertritt, schickte hinterher: “Ich sage dir: Der deutsche Rekordler ist nervöser als du. Renn, was das Zeug hält!“ Samuel antwortete gelassen, wie es seine Art ist – und spendete für den Fall der Fälle schon vorab Trost an den befreundeten Rivalen: „Sollte ich unter 2:04:58 laufen, dann bleiben ihm noch die Rekorde über 10 Kilometer und im Halbmarathon.“