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Gesa: Das ist nicht mein Anspruch

Dass Gesa Krause in Eugene/Oregon nicht wie 2015 und 2019 (jeweils WM-Dritte) um die Medaillen würde mitlaufen können, war nach dem krankheitsbedingt späten Saisoneinstieg schon vorher klar. Dennoch hielt die sechste Finalteilnahme bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften für die Topathletin des Vereins Silvesterlauf Trier eine Enttäuschung bereit: In 9:52,66 Minuten lief die 29-jährige dem Feld über 3000 Meter Hindernis (auf Rang 15) weit hinterher. Die Kasachin Norah Jeruto (gebürtige Kenianerin) holte in 8:53,02 Minuten WM-Gold vor den beiden Äthiopierinnen Werkuha Getachew (8:54,61) und Mekides Abebe (8:56,08). Krauses deutscher Rekord aus dem Jahr 2019 steht bei 9:03,30 Minuten.

Entsprechend enttäuscht kommentierte Gesa, die nach dem Finaleinzug am vergangenen Samstag in 9:21,02 Minuten überglücklich reagiert und auf eine Top-Ten-Platzierung im Endlauf gehofft hatte: “Das ist nicht mein Anspruch. Meine Träume sind viel größer. Ich muss der Tatsache ins Auge blicken, dass ich momentan nicht so fit bin, um ein Top-Resultat auf die Bahn zu zaubern.” Das Rennen sei von Beginn an “superschwer” für sie gewesen: “Ich bin nach 300, 400 Metern ins Straucheln gekommen, aber das soll überhaupt keine Ausrede sein. Ich war von Anfang an nicht im Rennen drin, hatte schwere Beine und das rächt sich im Hindernislauf doppelt. Bei jedem anderen Rennen wäre ich nicht zu Ende gelaufen, aber es ist nun mal eine Weltmeisterschaft. Da möchte ich kein ´Did not finish´ stehen haben.”

Es sei, so sagte Gesa weiter im ARD-Interview (Screenshot), sehr schwer zu verkraften, dass sie im Prinzip keinen Anteil an diesem Rennen gehabt habe. “Einfach frustrierend” sei das gewesen, erklärte die zweimalige Europameisterin. Und: “Ich hatte nie Anschluss an das Feld. Am Ende war es nur noch ein Durchkämpfen. Das tut mental schon weh, aber das muss man hinter sich lassen können. Niederlagen gehören zum Sport dazu, aber heute wird es erstmal wehtun.”

Noch schlechter erging es in Eugene der beim TSV Bayer 04 Leverkusen beheimateten Konstanze Klosterhalfen. Die zweimalige Trierer Silvesterlaufsiegerin, die im September 2021 beim SWT-Flutlichtmeeting im Moselstadion mit dem deutschen Rekord über 2000 Meter hatte aufhorchen lassen, verpasste das WM-Finale. Endstation war für “Koko” bereits ihr Vorlauf, den sie nach 15:17,78 Minuten völlig entkräftet als Achte beendete.