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Gesa bleibt Silvesterläuferin

Vier Jahre lang ist Trier schon ihre sportliche Heimat – und auch in den kommenden beiden Jahren tritt Gesa Krause für den Verein Silvesterlauf Trier an. Was hat sie alles erreicht in diesen vier Jahren, was ist alles passiert: Vier deutsche Meistertitel, der Heimsieg bei der EM 2018 in Berlin, WM-Bronze 2019 in Doha, mehrere deutsche Rekorde – das waren die Highlights. Aber auch das verkorkste Jahr 2020 mit Corona und ihrem misslungenen DM-Auftritt gehört dazu. Ihr Auftreten: In Sieg wie Niederlage stets vorbildlich. Im September wirkte die 3000-Meter-Hindernis-Europameisterin im Moselstadion als Helferin beim SWT-Flutlichtmeeting mit (Foto). Danach nahm sie sich eine persönliche Auszeit, gewann Abstand.

Gesa Krause und der Silvesterlauf Trier gehen weiter gemeinsam durch dick und dünn – trotz Corona, erst recht wegen Corona. “Ich freue mich sehr auf zwei weitere Jahre im Verein”, teilte Gesa an diesem Donnerstag aus Kenia mit, wo sie derzeit in einem sechswöchigen Höhentrainingslager die Basis für die Olympischen Spiele 2021 legt. Und ergänzte: “Danke für eure Geduld, aber vor allem Danke für die Unterstützung in diesem schwierigen Sportjahr.”

Bis einschließlich 2022 trägt Gesa also weiter die Trierer Farben bei deutschen Meisterschaften – im Nationaltrikot stehen für die 28-Jährige neben den auf 2021 verschobenen Spielen von Tokio im Jahr darauf erneut Europameisterschaften im eigenen Land (München 2022) und die WM in Eugene/USA an. Damit bleibt die einer Mainzer Bundeswehreinheit angehörende Sportsoldatin Botschafterin der Stadt Trier und auch eine der wertvollsten Repräsentantinnen des rheinland-pfälzischen Sports.

Obwohl Gesa mehrere Angebote führender deutscher Leichtathletik-Vereine vorliegen hatte, entschied sie sich – übrigens zu unveränderten Konditionen, seit sie Ende 2016 von Eintracht Frankfurt zum Silvesterlauf gewechselt war – für Trier. Sie sagt: “Weil ich mich in dem kleinen Verein persönlich so unglaublich wohl fühle.”

Deutschlands Leichtathletin der Jahre 2015 bis 2018 verbringt mehr als die Hälfte jedes Jahres in Trainingslagern und auf Wettkampfreisen in aller Welt, ihre Wurzeln sind und bleiben ihr aber enorm wichtig. Sie liegen an ihrem Wohnsitz im hessischen Dillenburg, wo ihre Eltern leben – und in Trier, wo Gesa schon seit 2007 Jahr für Jahr beim Silvesterlauf startete.

“Wir sind froh, dass Gesa unser sportliches Aushängeschild bleibt”, reagierte Hans Tilly hocherfreut auf die gute Nachricht aus Kenia. Der Vorstandssprecher des Silvesterlauf-Vereins sagte: “Für uns ist die Zusammenarbeit keineswegs auf die Werbewirkung beschränkt. Die ideelle Seite ist entscheidend: Gesa ist ein großes Vorbild. Sie bringt sich auf ihre sympathische Art auf vielen Ebenen ein.” Viele Trierer werden die Begegnungen mit ihr in bester Erinnerung behalten – ob jüngst mehr als 100 Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, Kampfrichter beim SWT-Flutlichtmeeting, Kinder und Jugendliche des Vereins oder die Teilnehmer des LOTTO-SilvesterLauftreffs.

Oder Jahr für Jahr beim Bitburger-0,0%-Silvesterlauf, dessen Austragung am 31. Dezember 2020 aufgrund der weiterhin sehr ernsten Pandemie-Situation in der Schwebe hängt. Gesa hat die Hoffnung wie viele andere Spitzenathleten noch nicht aufgegeben, dass zumindest die Eliterennen unter Hygienebedingungen genauso stattfinden können wie Fußball-Bundesligaspiele. “Es wäre ein idealer Wettkampftest für uns”, ließ sie aus Kenia wissen, wo derzeit sehr viele deutsche Ausdauersportler an ihrer Form für die Olympischen Spiele arbeiten.