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Fitwis dritter DM-Titel

Ab Januar starten Samuel Fitwi und Benjamin Dern für den Verein Silvesterlauf Trier, mit Erfolgen haben sie sich am Sonntag von ihren bisherigen Vereinen verabschiedet. Bei den deutschen Crosslaufmeisterschaften in Löningen gewann Fitwi im Dress der LG Vulkaneifel seinen dritten Titel in Folge auf der Männer-Langstrecke, Dern holte für das LAZ Birkenfeld die Silbermedaille im Jugendrennen. Beide haben sich damit für das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei den Europameisterschaften qualifiziert, die am 11. Dezember in Turin ausgetragen werden. Unter Anleitung von Trainer Yannik Duppich (auf dem Foto links neben Fitwi) werden die beiden künftigen Silvesterläufer am kommenden Wochenende ein gemeinsames hartes Tempotraining absolvieren – als Feinschliff für die EM.

In seinem Bericht für den Trierischen Volksfreund schreibt Lauf-Reporter Holger Teusch: Nach knapp zehn Kilometern über die Löninger Wiesen zeigte Samuel Fitwi, wer der dominierende deutsche Crossläufer der vergangenen Jahres ist. Mit abgespreizten Daumen, Zeige- und Mittelfinger stürmte der 26-Jährige zu seinem dritten nationalen Titelgewinn im Geländelauf. Knapp 400 Meter vor dem Ziel schüttelte Fitwi den lange Zeit führenden Filmon Abraham (Regensburg) mit einer entschlossenen Tempoverschärfung ab und siegte in 29:28 Minuten zwar nur mit einer Sekunde Vorsprung, aber sicher und souverän.

„Ich wusste, ich kann besser spurten als Filmon“, erklärte Fitwi nach dem Rennen seine Taktik. Der wie Fitwi aus Eritrea geflüchtete Abraham hatte sein Heil in einem hohen Tempo gesucht, um die Konkurrenz zu zermürben. Das Konzept wäre auch fast aufgegangen. Nur Fitwi und Markus Görger konnten dem 30-Jährigen folgen, als er nach einem guten Drittel der Renndistanz die Spitze übernahm. Als Abraham noch einmal beschleunigte, fasste sich Görger an die Hüfte, fiel zurück. Etwa einen Kilometer vor dem Ziel stieg der Karlsruher mit schmerzverzerrten Gesicht aus. Fitwi folgte Abraham dagegen weiterhin in leichtfüßig anmutenden Schritten und wartete geduldig bis zum letzten Hügel, um dann davonzueilen.

Meistertrainer Duppich zeigte sich “sehr zufrieden mit Samus taktischer Umsetzung” – und meinte: “Filmons Renntaktik hat uns in die Karten gespielt. In dem Moment, als Görger abgehängt war, wusste ich, dass Samu gewinnt.” Fitwi selbst sagte: „Die letzten 200 Meter hieß es einfach Gas geben.“ Dass Abraham mit seinem Tempolauf die auf den ersten Runden teilweise aus einer zweistelligen Zahl von Läufern bestehende Spitzengruppe sprengte, kam Fitwi entgegen. Hoch eingeschätzte Athleten wie der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons (Frankfurt/Vierter) oder der deutsche 5000-Meter-Vizerekordler Mohamed Mohumed (Dortmund/Achter) spielten im Kampf um den Titel keine Rolle mehr.

Der 19-jährige Benjamin Dern, der beim LAZ Birkenfeld unter Trainer Erik Schmidt bereits zwei deutsche Jugendmeistertitel auf der Bahn gewonnen hat, musste sich in Löningen über 6350 Meter in 20:37 Minuten nur dem Ludwigsburger Kurt Lauer (20:33) geschlagen geben.

500 Meter vor dem Ziel fiel die Entscheidung, nachdem bis dahin eine fünfköpfige Gruppe in Führung gelegen hatte. Mit einer Tempoverschärfung setzte sich Lauer 15 Meter von seinen Konkurrenten ab. Bei einem Anstieg rutschte er mit dem Fuß weg, konnte sich mit Geschick aber noch abfangen. Damit war der Weg zum Titel frei. Benjamin Dern behielt dahinter die Nerven gegenüber Lukas Ehrle (LG Brandenkopf/20:38).