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Fitschen meets Silvesterlauf

Der Silvesterlauf Trier spielte bei der Jahrestagung der German Road Races (GRR) in Bergisch Gladbach einmal mehr eine tragende Rolle. Am Rande freute sich der frühere 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen über ein Geschenk des Silvesterlauf-Gründers Berthold Mertes (Foto: Norbert Wilhelmi). Fitschen hat viele gute Erinnerungen an das Jahresabschlussrennen in der Trierer Innenstadt, wo er 2006, im Jahr seines EM-Titelgewinns von Göteborg, als Vierter seine beste Platzierung erzielte. Zweimal stellte er sich in jüngerer Vergangenheit für die Trierer in den Dienst einer guten Sache: 2019 als Teilnehmer am VIP-Spendenlauf zugunsten 30 karitativer Einrichtungen der Mosel-Region und 2020 im Rahmen des virtuellen Spenden-Silvesterlaufs für die Opfer der Trierer Amokfahrt. Fitschen, der mit seinen “Laufen ist einfach”-Podcasts die deutsche Laufszene erfrischt und Lauftouristen auf Keniareisen begleitet, ist ein toller Werbeträger für das hochwertige PUMA-longsleeve-Shirt, das bei der Anmeldung zum 34. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf mitbestellt werden kann – als besonderes Sammlerstück sogar mit einer Hauptmarkt-Silhouette auf der Rückseite. Zur Anmeldung hier

Fitschen hatte am Freitagabend in der ehemaligen Preußischen Turnhalle am Schloss Bensberg die Gala zur Auszeichnung von Deutschlands Läuferin und Läufer des Jahres moderiert. In der Nachfolge von Mertes, der 2022 im ehrwürdigen Römersaal durch die Premiere des Gala-Formats geführt hatte. Der Trierer moderierte in Bergisch Gladbach am Samstag gemeinsam mit GRR-Vorstand Michael Brinkmann den Talk mit Deutschlands Läuferin des Jahres, Domenika Mayer. Die 33-Jährige überraschte im September in Berlin die Fachwelt mit ihrer Steigerung auf 2:23:47 Stunden. Es ist die zweitbeste Zeit einer deutschen Marathonfrau in der ewigen Bestenliste nach Rekordlerin Irina Mikitenko (2:19:19 im Jahr 2008). “Ich habe vom Berlin-Marathon eine Verletzung der Plantarsehne mitgebracht und bin aktuell noch im Aufbautraining”, erzählte die Team-Europameisterin von 2022, “deshalb ist mir in diesem Jahr ein Start in Trier an Silvester noch zu früh”. Verständlich, dass die Regensburgerin als Einstieg den im nahegelegenen österreichischen Peuerbach stattfindenden Silvesterlauf über eine “krumme” Distanz von 5,3 km vorzieht.

Domenika Mayer, die erst nach der Geburt ihrer beiden Kinder (4 und 6 Jahre) den Sprung in die internationale Spitze vollzog, erhielt in Bergisch Gladbach als weibliches Pendant zu Amanal Petros die höchstrangige Auszeichnung im deutschen Laufsport. Gewählt wurden die beiden von der Online-Community laufen.de und den innerhalb von German Road Races organisierten Laufveranstaltungen.

Auch Amanal Petros hatte beim diesjährigen Berlin-Marathon überragt. Der Ausnahmeathlet, der am 31. Dezember in Trier im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse über 8 Kilometer zum Duell gegen den dreimaligen Silvesterlauf-Gewinner Isaac Kimeli aus Belgien antritt, war in Berlin als erster deutscher Marathonläufer unter 2:05 Stunden über 42,195 Kilometer. In 2:04:58 Stunden pulverisierte er seinen eigenen deutschen Rekord. Mit dieser Leistung und vier weiteren persönlichen Bestzeiten in sechs Rennen setzte sich der 28-Jährige im Uservotum deutlich gegen seine Marathon-Kollegen Richard Ringer (LC Rehlingen) durch, der im Jahr zuvor in Trier die Trophäe aus den Händen des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe erhalten hatte.

2024 stehen für Amanal Petros der Halbmarathon bei der EM in Rom und dann die volle Distanz bei Olympia in Paris im Blickpunkt. Zunächst aber, so Deutschlands Läufer des Jahres, “freue ich mich auf den Härtetest beim Silvesterlauf in Trier – das ist ein ganz außergewöhnliches Rennen und ich möchte zum Abschluss dieses erfolgreichen Jahres dort feiern und mich feiern lassen.” Über die 8-km-Distanz trifft er in Trier auf hochkarätige internationale Konkurrenz. Topfavorit ist der dreimalige Silvesterlauf-Sieger Isaac Kimeli.

Als Role model diente der Verein Silvesterlauf Trier in der Podiumsdiskussion zu der von der Universität Münster durchgeführten Läuferbefragung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). DLV-Vizepräsidentin Mara Konjer referierte Erkenntnisse über das Potenzial bislang nicht erschlossener Läuferschichten, die für die Mitgliedschaft in Vereinen gewonnen werden können. Ein Ansatz dazu ist der jährlich am ersten Juni-Mittwoch geplante “Tag des Laufens”. Der Verein Silvesterlauf Trier wird sich wie schon 2022 und 2023 auch im kommenden Jahr daran beteiligen. Modellcharakter besitzt der Silvesterlauf-Club aufgrund seiner breiten Aktivität als Veranstalter. “Wichtig ist, dass wir passende Angebote quer durch alle Alters- und Leistungsbereiche machen”, fasste Berthold Mertes den “Trierer Weg” zusammen, der auf fünf Veranstaltungen im Jahresverlauf baut: das SWT-Hallensportfest Kinderleichtathletik (4. Februar 2024), den Bitburger 0,0%-Firmenlauf mit Sparkasse Trier-Jugendlauf (8. Mai 2024), das Volksbank Trier-Flutlichtmeeting (6. September 2024), den Edith Lücke-Frauenlauf (15. September 2024) und den Bitburger 0,0%-Silvesterlauf (31. Dezember).

IMPRESSIONEN VON DER JAHRESTAGUNG DER GERMAN ROAD RACES (Fotos: Norbert Wilhelmi) …

Bilderbogen aus Bergisch Gladbach rund um die Podiumsdiskussion mit den Akteuren Stephanie Eichel und Michael Brinkmann (beide GRR-Vorstand) sowie Berthold Mertes, Läuferin des Jahres Dominika Mayer und dem Ausrichter der Bergisch-Gladbacher GRR-Jahrestagung, Jochen Baumhof vom TV Refrath, dem Ausrichter des Königsforst-Marathons (Bild unten, Zweiter von rechts). Nicht zu übersehen ist der aus Berlin zugeschaltete Läufer des Jahres, Amanal Petros. Er grüßt Moderator Jan Fitschen (klein im Bild), am Gala-Abend.