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Finale, oho, Finale, ohohoho

Für die eine vom Verein Silvesterlauf Trier lief es wie am Schnürchen, die andere erlebte an diesem Freitag einen Schreckmoment mit vorläufigem Happy End: Gesa Krause und Olivia Gürth stehen am Sonntag (22.04 Uhr, live in der ARD) im Finale der Leichtathletik-Europameisterschaften von Rom über 3000 Meter Hindernis. Gesa, die nach zwei Europameisterschaftssiegen (2016 und 2018) zuletzt (2022 in München) krankheitsbedingt nicht zur Titelverteidigung hatte antreten können, kam als Dritte des ersten Vorlaufs in 9:31,52 Minuten ebenso souverän weiter wie unmittelbar vor ihr die Vize-Europameisterin von 2022, Lea Meyer (Bayer Leverkusen/9:30,63). Olivia Gürth (9:34,69) schaffte als Siebte im zweiten Halbfinale letztlich auch sicher den notwendigen Sprung unter die Top Acht, obwohl …

“Dass mein erster Sturz in einem Rennen bei einer großen Meisterschaft passiert, hätte natürlich nicht sein müssen”, sagte Olivia Gürth wenige Minuten nach dem Vorlauf in der italienischen Mittagshitze. Bei rund 30 Grad schaffte sie als Siebte immer noch souverän den Einzug in den Endlauf. Bis dahin hat sie zwei Tage Zeit, um ihre Blessur zu pflegen. Eine Schürfwunde mit Bluterguss am linken Oberschenkel direkt unterhalb des Pos war die sichtbare Folge ihres Missgeschicks. “Ich weiß nicht genau wie es passiert ist, ich bin irgendwie am Balken hängengeblieben”, erzählte die amtierende U23-Europameisterin, die sich zum Jahreswechsel dem Silvesterlauf-Verein angeschlossen hatte. Schmerzen? “Nicht so schlimm” sagte sie. Das Adrenalin. Die Finalteilnahme: Scheint nicht gefährdet.

Gesa Krause strahlte über das ganze Gesicht. Besser konnte das Olympiajahr für sie nicht beginnen. Sogar die europäische Bestenliste führt sie mit der Zeit aus ihrem ersten und bis zur EM einzigen Hindernisrennen nach ihrer Babypause an (9:16,24 min. in Suzhou/China am 27. April). Auch wenn die Olympischen Spiele 2024 in Paris in diesem Jahr alles überstrahlen: “Ich nehme die Europameisterschaft sehr ernst”, sagte sie in den Katakomben des Olympiastadions von Rom. “Zweimal bin ich schon Europameisterin gewesen, da versteht es sich doch von selbst, dass ich hier um die Medaillen mitlaufen möchte.” Sonntag, 22.04 Uhr fällt der Startschuss im Stadion Olimpico. Live zu sehen in der ARD.

Zweimal hat die 31 Jahre alte Silvesterläuferin mit Zeiten von 9:19 Minuten den Titel geholt. “Das wird diesmal nicht reichen”, kommentiert Gesa die auch in Europa erstarkte Konkurrenz im Hindernislauf. Hauptkonkurrentinnen sind die als Vorlauf-Achte qualifizierte Titelverteidigerin Luiza Gega (Albanien), selbstverständlich auch die Leverkusenerin Lea Meyer. Dazu zählen ebenfalls die erstmals auf der großen Bühne aufgetauchte Rumänin Stella Rutto (Siegerin der ersten Vorentscheidung in 9:30,00), die Französin Alice Finot (Schnellste des zweiten Laufs in 9:29,28) und die Polin Alicia Konieczek (9:29,76), die auch schon einmal im Trierer Moselstadion abgeliefert hat: Als Zweitplatzierte beim Juniorinnen-Weltrekordlauf von Jolanda Kallabis 2022.

Spannend wird es in jedem Fall… also: Sonntagabend ARD einschalten und mitfiebern!