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Erz und “3×1000” enttäuscht

Die Vorfreude war groß. Am Tag vor dem Rennen und auch kurz vor dem Start. Samstags hatten sich Andre Ramisch und Mathis Kaufmann bei der Abholung der Startunterlagen die traditionell bei jeder DM angebotenen Meisterschaftsshirts gekauft und sich vor dem Eingang zur Jahnkampfbahn ablichten lassen. Kurz vor dem Rennen am Sonntag – mit den Startnummern auf der Brust – strahlten Ramisch (Bildmitte), Benjamin Dern (links) und Kaufmann Zuversicht aus. Doch nach Platz elf bei den deutschen Staffelmeisterschaften über 3×1000 Meter in der bescheidenen Zeit von 7:45,45 Minuten ließ sich die Enttäuschung nicht wegdiskutieren. Der LSC Höchstadt/Aisch mit dem deutschen 5000-Meter-Meister Florian Bremm als spurtstarkem Schlussläufer in 7:23,15 feierte eine erfolgreiche Titelverteidigung, Lokalrivale Post-SV Trier (7. in 7:40,65) kam vor dem Silvesterlauf-Verein ins Ziel.

Die Bedingungen waren diskussionswürdig: Anstatt der ursprünglich angesetzten zwei Läufe entschied das Kampfgericht kurzfristig, alle 17 angetretenen Teams in einen Lauf zu packen. Was zwangsläufig Zeit bei den Wechseln kostet – und mit einer insbesondere für die Startläufer unschönen Konsequenz. Mathis Kaufmann, der diesen undankbaren Part beim Silvesterlauf-Trio übernommen hatte, berichtete: “Es wurde sehr taktisch gelaufen, die ersten 200 Meter im Schneckentempo von 34 bis 35 Sekunden, bei 400 Meter waren auch schon 67 Sekunden auf meiner Uhr.” Ein gleichmäßig hohes Tempo hatten sich die Trainer Yannik Duppich und Andre Ramisch erhofft. So aber musste der knapp 21-jährige Kaufmann Lehrgeld zahlen. Nach sehr schnellen folgenden 300 Metern “bin ich ganz schön eingegangen”, räumte Kaufmann ein. Die Aufgabe für Ramisch an Position zwei wurde dadurch nicht leichter. Und als Schlussläufer konnte auch Benjamin Dern seine Stärken nicht mehr ausspielen. Der demnächst 22-Jährige “fand es auch schwer heute. Am Anfang der Saison reagiert man so furchtbar schlecht auf das Laktat…”

Yannik Erz hatte sein Frusterlebnis schon am Samstagabend nach der ebenfalls auf der Jahnkampfbahn ausgetragenen DM-Entscheidung 2025 über 10.000 Meter zu verdauen. Als 28. von 30 gewerteten Läufern blieb Erz in 31:10,89 Minuten weit von seinen eigenen Erwartungen entfernt. Der 29-Jährige hatte sein Traumziel – eine Zeit mit der “29” vor dem Doppelpunkt – in Hamburg attackieren wollen. Doch deutlich blieb er von seiner beim Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeeting 2024 in Trier erzielten Bahn-Bestzeit (30:23,86) entfernt. Auch seine vor vier Wochen in Hannover gelaufene 10-km-Straßenlaufbestmarke (30:25) blieb außer Reichweite für Erz, der 2025 voraussichtlich seine letzte Bahnsaison bestreitet.

Für alle Trierer Silvesterläufer mit Ausnahme von Benjamin Dern war Hamburg die Premiere bei einer deutschen Meisterschaft in der Stadionleichtathletik. Meisterschaftsdebüts sind immer Neuland, insofern bringt die Erfahrung vom Wochenende alle weiter. Denn wer siegen lernt in Niederlagen, wird auch das Glück des Siegs ertragen. Kopf hoch!

Die DM-Ergebnisse von Hamburg (3./4. Mai 2025)

10.000 Meter der Männer

3×1000 Meter der Männer