Endlich wieder Silvesterlauf!
Nach zweijähriger Unterbrechung kehrt am Samstagnachmittag der Trierer Silvesterlauf endlich wieder ins Zentrum der alten Römerstadt zurück. Einige der Stars standen am Tag vor dem Rennen bei der Pressekonferenz im Athletenhotel IBIS Styles den Medien (darunter u.a. Skysportnews und der SWR) Rede und Antwort: Die Topathletinnen Debbie und Rabea Schöneborn sowie Lea Meyer und Gesa Krause (Foto oben von links mit Renndirektor Berthold Mertes) starten im Sparkasse Trier-Elitelauf über 5 Kilometer (Start auf dem Hauptmarkt um 15 Uhr). Im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse über 8 Kilometer (15.30 Uhr) zählen Titelverteidiger Isaac Kimeli (im Bild unten ganz rechts) sowie die Marathon-Asse Amanal Petros (deutscher Rekordler) und Richard Ringer (Europameister) ebenso zu den Siegkandidaten wie Samuel Fitwi, der ab dem 1. Januar 2023 für den Verein Silvesterlauf Trier startet – nicht zu vergessen der 10.000-Meter-EM-Achte Nils Voigt.
Holger Teusch berichtet auf Volksfreund.de:
Es ist alles gerichtet für ein stimmungsvolles Comeback auf dem Hauptmarkt, nachdem 2020 nur eine virtuelle Auflage möglich war und der kurzfristigen Absage vor zwölf Monaten. Sambatänzerinnen eröffnen um 13.15 Uhr den 33. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf, der in Anlehnung an den weltältesten Silvesterlauf in der brasilianischen Samba-Metropole den Beinamen „deutsches Sao Paulo“ trägt. Konfetti für die Zuschauer ist eingetütet und die Sambatrommler stehen bereit. Ebenso mehr als 1500 Starter vom Bambino bis zum Senior, vom Freitzeitsportler und Sportanfänger bis zu Weltklasseathleten.
Die Meldeliste des Sparkasse Trier-Elitelaufs der Frauen und des Bitburger-0,0%-Asselaufs der Männer liest sich wie das Who‘s Who der deutschen Laufszene. „Es ist eine Dichte, die wir so in dieser Form wohl noch nicht gehabt haben“, freute sich Renndirektor und Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes. Selten waren die deutschen Athleten in den internationalen Feldern so stark wie im Jahr der großen EM-Erfolge von München.
Über fünf Kilometer der Frauen trifft Hindernislauf-Vizeeuropameisterin Lea Meyer auf die Marathon Team-Europameisterinnen Deborah und Rabea Schöneborn. Nachdem 2009 Lauflegende Haile Gebrselassie bei den Männern gewonnen hatte, ist mit Maryam Yusuf Jamal bei den Frauen erstmals eine Olympiasiegerin dabei.
Aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda kommt die erst 18-jährige Emelyne Izabayo. „Ich habe sie trainieren sehen. Das sah gut aus. Die wird euch Feuer machen“, sagte Mertes am gestrigen Freitag auf der Abschluss-Pressekonferenz zu den deutschen Assen. Die fühlen sich gut vorbereitet. „Ich bin der Wettkampftyp, der die Konkurrenz braucht“, freut sich Lea Meyer nach ihrem Höhentrainingslager auf ihren ersten Wettkampf nach einem Vierteljahr. Für Deborah Schöneborn wird es der erste Silvesterlauf überhaupt, während ihre Schwester Rabea schon einmal im italienischen Bozen das Jahr hat ausklingen lassen. „Wir haben keinen Rennplan“, erzählte Debbi Schöneborn. Auf einen kurzen Spurt wollen sich die Zwillinge nicht einlassen.
„Ich werde mir das Ganze diesmal von hinten anschauen“, kündigte Gesa Krause an. Für die zweimalige Hindernislauf-Europameisterin vom Ausrichterverein wird der Silvesterlauf das letzte Rennen vor der Geburt ihres ersten Kindes voraussichtlich im Frühsommer. „Es geht mir darum, ein Teil der Menge zu sein und den Wettkampf zu genießen. Mein Ziel ist es nicht, mich völlig zu verausgaben.“ Krauses Silvesterlauf-Erkenntnis: „2019 hat gezeigt, dass Marathon- Hindernisläuferinnen schlagen können“, sagte sie lachend mit Verweis auf den Sieg ihrer Freundin Katharina Steinruck beim Jubiläumsrennen – und überbrachte gleich eine traurige Nachricht: Die Marathon-Team-Europameisterin kann wegen einer Corona-Infektion nicht starten. „Das hat ihr weh getan“, so Krause.
Der Titelverteidiger im Asselauf ist bereit für seinen dritten Sieg. Der Belgier Isaac Kimeli gab sich allerdings bescheiden: „Wir sind alle Freunde. Der Beste soll gewinnen!“ Mit seinem unwiderstehlichen Endspurt hat der 28-Jährige erst jüngst die Bronzemedaille bei den Crosslauf-Europameisterschaften gewonnen. Viele Zuschauer am Rand des 1-km-Rundkurses durch die Trierer City werden allerdings auf den vierten deutschen Männer-Sieg in der Historie des 1990 erstmals ausgetragenen Trierer Silvesterlaufs hoffen.