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Duell der Marathon-Giganten

Samuel Fitwi am Dienstag während der Pressekonferenz im Athletenhotel IBIS Styles in der Trierer City.

Das Fachportal laufen.de berichtet ausführlich über den 36. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in Trier. laufen.de-Chefredakteur Christian Ermert ist seit gestern in Trier. Seine Vorschau auf laufen.de, der Nachrichtenquelle Nummer eins zum deutschen und internationalen Laufsport, bietet die optimale Einstimmung auf die Eliterennen am Nachmittag des 31. Dezember 2025. Es bleibt zum Jahresende trocken bei “knackigen” Temperaturen von knapp über null Grad in der Trierer Innenstadt – perfekte Bedingungen für einen Glühwein und herrlichen Wintersport. Um 13 Uhr werden die Sambatänzerinnen auf der Bühne erwartet; auf die Kinderläufe folgen um 15 Uhr der Sparkasse Trier-Elitelauf der Frauen und um 15.30 Uhr der Bitburger 0,0%-Lauf der Asse. Es moderieren Anke Feller (Ex-Weltmeisterin mit der deutschen 4×400-Meter-Staffel) und Marcel Fehr, SWR-Sportreporter und EM-Teilnehmer über 5000 Meter im Jahr 2018.

Unter der Überschrift “Duell der Marathon-Giganten in Trier” ist folgender Text zu lesen:

Gut drei Wochen nach dem Valencia-Marathon, bei dem Amanal Petros (Hannover 96) in 2:04:03 Stunden Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier e.V.) als deutschen Rekordler entthronte, kommt es an Silvester wieder zum Gipfeltreffen der beiden besten deutschen Marathonläufer aller Zeiten. Beim Bitburger Silvesterlauf in Trier gehen allerdings beide auf der für sie sehr kurzen Fünf-Kilometer-Distanz an den Start. Und obwohl man in der ältesten deutschen Stadt vom ersten deutschen Sieg im Männerrennen seit 2013 träumt, wissen die Akteure natürlich, dass das angesichts der Konkurrenz durch die 5000-Meter-Spezialisten und viele schnelle Mittelstreckler sehr schwer wird.

Samuel Fitwi: Amanal ist zu knacken

So wollen beide am letzten Tag des Jahres vor allem eins: Spaß haben. Aber Amanal Peros betont auch, dass er die schnellen Leute auf der kurzen Strecke ein „bisschen ärgern“ will. Und Lokalmatador Samuel Fitwi glaubt fest daran, dass Amanal zu knacken ist. Das will er vor heimischem Publikum beweisen und vor allem weiter vorn landen als 2024. Damals wurde er Zehnter.

Als Amanal Petros am Tag vor dem Rennen nach seiner Taktik und seinen Plänen gefragt wird, fallen irgendwann sogar wie Worte „deutscher“ und „Rekord“. Der steht über fünf Kilometer auf der Straße bei 13:21 Minuten – aufgestellt vom Hindernisspezialisten Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) Anfang Februar 2025. Aber die Schlagzeile „Amanal Petros will deutschen Rekord laufen“ will der 30-Jährige diesmal dann doch nicht verursachen, nachdem ihm das dieses Jahr im Halbmarathon und Marathon gelungen ist. Obwohl: In seinem letzten Jahr als echter Bahnläufer 2019 ist Amanal Petros die 5000 Meter schon in 13:22,52 Minuten gelaufen.

Und damit deutlich schneller als Vorjahressieger Mike Foppen aus den Niederlanden, der vor einem Jahr mit 13:42 die erste Marke auf dem von acht auf fünf Ein-Kilometer-Runden verkürzten Innenstadtkurs von Trier gesetzt hatte und 2025 als Favorit in Trier startet. Damals war Maximilian Thorwirth als Zweiter mit drei Sekunden Rückstand so nah dran an einem deutschen Sieg im Männerrennen wie lange Zeit niemand. Der Düsseldorfer geht auch 2025 wieder an den Start. Ihm fehlt aber nach einer Sehnenverletzung, die ihn im Herbst zu einer achtwöchigen Laufpause zwang, die Form, um ganz vorn mitzulaufen.

Mit Homiyu Tesfaye wird auch derjenige Deutsche in Trier laufen, dem 2013 der bislang letzte Sieg im Trier gelang. Nach einer dreijährigen Wettkampfpause kehrt der 32-Jährige in den Rennzirkus zurück. Zwölf Jahre, nachdem er in 3:31,98 Minuten den immer noch gültigen deutschen U23-Rekord über 1500 Meter aufgestellt hat.

Frauen in Trier: Gesa Krause im Mittelpunkt, Vanessa Mikitenko kämpferisch

Bei den Frauen steht in Trier immer Gesa Krause im Mittelpunkt, die seit Jahren das Trikot des Silvesterlauf-Vereins trägt. Nach ihrem abgebrochenen Marathon-Debüt von Valencia hat sich die zweimalige Europameisterin über 3000 Meter Hindernis und Zweite von 2024 allerdings erstmal drei Wochen Urlaub mit der Familie gegönnt und weiß nicht genau, wo sie steht. „Die Pause war nötig“, sagte sie in Trier. Im Prinzip habe sie zweieinhalb Jahre durchtrainiert, seit ihre Tochter Lola zur Welt gekommen ist. „Die Form wird nicht ganz weg sein, auch wenn ich erst seit Weihnachten wieder im Trainingsrhythmus bin. Ich will mich von meiner besten Seite zeigen.“

Am kämpferischsten zeigte sich in Trier am Vortag des Rennens eine, die am letzten Tag des Jahres ihr letztes Rennen im Trikot des SSC Hanau-Rodenbach bestreiten wird, bevor sie dann ab dem 1. Januar in das des Silvesterlaufs Trier e.V. schlüpft: Vanessa Mikitenko U23-EM-Zeite über 5000 Meter von Bergen 2025. Nachdem sie 2024 bei ihrem ersten Start im Frauenlauf von Trier noch viel Respekt vor den Assen gezeigt hatte und dennoch als beste Deutsche auf Rang sechs gelaufen war, will sie diesmal mehr: „Ich bin sehr fit, das Trainingslager in Südafrika war sehr gut. Ich werde vorn mitgehen und alles geben.“ Mit einer ähnlichen Taktik will auch ihre zukünftige Vereinskollegin Olivia Gürth starten: „Ich habe im Trainingslager in Kenia gut trainiert, mir dann aber eine Erkältung eingefangen. Das ist aber schon wieder drei Wochen her, ich will mitlaufen und auf meine Stärke am Ende hoffen“, sagte die WM-Starterin von Tokio über 3000 Meter Hindernis.

Als Favoritin starten in Trier allerdings andere: Vorjahressiegerin Emeline „Emmi“ Imanizabayo aus Ruanda will ihren Titel verteidigen und den 25 Jahre alten Streckenrekord angreifen, den Lornah Kiplagat aus Kenia im Jahr 2000 mit 15:15 Minuten aufstellte.

Trier ist mit 2700 Teilnehmenden ausgebucht

Was alle Asse vereint, ist die Vorfreude auf das Trierer Rennen, das mit 2700 Teilnehmenden in insgesamt 13 Rennen aller Altersklassen (davon 1000 allein bei Kindern und Jugendlichen) ausgebucht ist. Gesa Krause drückt es so aus: „In Trier bis du so nah Publikum, es ist eine richtige Laufparty.“ Und Amanal Petros schwärmt: „Die Stimmung ist unglaublich. Ich liebe das. Eigentlich wollte ich nach Valencia dieses Jahr gar nicht mehr laufen, aber jetzt habe ich richtig Bock. Wir wollen uns gegenseitig pushen und schnell laufen.“