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Doppelsieg für Trier: Olivia vor Gesa

Gold für Olivia Gürth und Silber für Gesa Krause: Für den Trierer Sport hat der DM-Doppelsieg der beiden Topathletinnen des Vereins Silvesterlauf Trier über 3000 Meter Hindernis die Dimension einer Sternstunde. Die Reihenfolge bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Sonntag in Braunschweig überraschte. Die 22-jährige Olivia hatte nach einem taktischen Rennen auf der Zielgeraden die schnelleren Beine als die Vize-Europameisterin von Rom, wo Gürth nach einem Sturz im Vorlauf als Elfte des Finales unter Wert geschlagen worden war.

Trainer Wolfgang Heinig stellte sich nach dem Rennen gemeinsam mit Olivia und Gesa dem Fotografen – im Hintergrund eine Skulptur des Braunschweiger Löwen. Heinig lobte die starke Vorstellung seiner beiden Schützlinge, die gemeinsam mit Titelverteidigerin Lea Meyer – 2023 Siegerin vor Gürth in Abwesenheit Krauses (Babyjahr) – in die letzte Runde gegangen waren. Auf der Gegengeraden versuchte Lea Meyer, sich zwischen den beiden Kontrahentinnen durchzuschieben – vergeblich. Olivia und Gesa machten „dicht“, und so hatten die Trainingspartnerinnen vom Silvesterlauf-Verein die bessere Ausgangslage als die Spitzenläuferin des TSV Bayer 04 Leverkusen. 

Gesa Krause wahrte zunächst ihre Führungsposition, doch die Zielgerade gehörte dann Olivia Gürth, die jubelnd über die Ziellinie stürmte. In 9:45,01 Minuten hatte sie die Nase vorn vor Krause (9:46,12) und Lea Meyer (9:48,53). Der Fokus der Trierer Topathletinnen ist voll auf die Olympischen Spiele in Paris ausgerichtet, weshalb beide das DM-Rennen aus dem vollen Training heraus bestritten. “Sie sind derzeit müde”, sagte Meistercoach Heinig in Braunschweig vor dem Startschuss. Gemessen daran sah die Schlussrunde bei beiden sehr gut aus. Die Endzeiten waren zweitrangig.

Das Trierer Duo profitiert von einer gesunden Konkurrenz, die beide zu schätzen wissen. „Das gemeinsame Training macht vieles leichter und ich profitiere von Gesas großer Erfahrung. Dafür bin ich dankbar“, sagt Oliva über die knapp zehn Jahre ältere zweimalige Europameisterin und Olympiafünfte von Tokio 2021. Und Gesa über Olivia? „Sie macht mir im Training ordentlich die Hölle heiß, ohne sie wäre ich nie so schnell wieder in Form gekommen.” Daraus, dass „alle wissen, dass ich gerne gewonnen hätte“, machte Deutschlands schnellste Mama in Braunschweig ebenso wenig einen Hehl wie Gürth aus dem Gefühl, „auf der Zielgeraden vorbeizuziehen.“ Auch wenn es die Trainings- und Vereinspartnerin ist. Nochmal Gesa zu Olivia: “Ich gönne es ihr von Herzen.”