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Danke Isaac, Danke Ritchi, Danke Trier

Endlich wieder Konfetti, Samba und Top-Leistungen am letzten Tag des Jahres in Trier: In einem packenden Rennen hat Isaac Kimeli aus Belgien (Foto) beim 33. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in 22:18 Minuten den 25 Jahre alten Streckenrekord über die traditionelle 8-Kilometer-Strecke gebrochen und seinen Trainingspartner Richard Ringer auf Rang zwei verwiesen. Der Marathon-Europameister vom LC Rehlingen lief mit nur zwei Sekunden Rückstand deutsche Bestleistung auf der exakt vermessenen Distanz. Ringer verbesserte damit die alte Bestmarke, die Homiyu Tesfaye 2013 als Sieger ebenfalls in Trier aufgestellt hatte, auf 22:20 Minuten. Die etwa 15.000 Zuschauer an dem 1-km-Rundkurs durch die älteste Stadt Deutschlands waren aus dem Häuschen und ließen Extra-Portionen Konfetti auf die Stars regnen. Danke Isaac, Danke Ritchi! Danke TRIER – Ihr seid ein großartiges Publikum! Von inklusive der Nachwuchs- und Volksläufe 1.645 gemeldeten Läuferinnen und Läufern kamen 1.324 ins Ziel.

Der ursprünglich aus Kenia stammende Kimeli war beim ersten Trierer Silvesterlauf nach zwei Jahren Coronapause drei Sekunden schneller als der Kenianer Isaac Kariuki, der 1997 in Trier 22:21 gelaufen war. Mit Isaac Kimeli, der vor kurzem bei den Crosslauf-Europameisterschaften als Dritter überzeugt hatte, setzte sich der Favorit und Titelverteidiger durch. Nach Rekordgewinner Moses Kipsiro aus Uganda (fünf Siege zwischen 2005 und 2014) ist Kimeli der zweite Athlet, der im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse drei Siege in Folge gefeiert hat. Kimeli hatte auch 2018 und 2019 bereits nach furiosen Endspurts das Zieleinlaufband in Händen gehalten.

Bei den Frauen durfte das Publikum, das in Dreier-Reihen die Strecke durch Triers historische Innenstadt säumte, einen deutschen Sieg feiern: Mit Deborah Schöneborn (SCC Berlin) gewann wie zuletzt 2019 wieder eine Marathonläuferin. Bei der letzten Auflage vor Corona hatte in Trier Katharina Steinruck von Eintracht Frankfurt triumphiert, die ursprünglich ihren Titel verteidigen wollte, aber wegen einer Corona-Infektion absagen musste.

“Debbie” Schöneborn war nach 15:56 Minuten im Ziel und hatte einen deutlichen Vorsprung vor Lisa Rooms (Belgien) und der Mittelstrecken-Spezialistin Martyna Galant (Polen), die als Zweite und Dritte zeitgleich 16:04 liefen. Als Vierte folgte knapp dahinter die EM-Zweite über 3.000 Meter Hindernis, Lea Meyer (ASV Köln/16:05). Platz elf belegte Rabea Schöneborn (SCC Berlin/16:41), die ebenso wie ihre Schwester zum siegreichen deutschen Marathon-EM-Team von München gehörte.

Gesa Krause, die Topathletin vom Verein Silvesterlauf Trier, lief aufgrund ihrer Schwangerschaft entsprechend langsamer und kam auf Rang 20 nach 17:31 ins Ziel. Die zweimalige Hindernis-Europameisterin absolvierte den letzten Wettkampf vor der für Mai errechneten Geburt ihres ersten Kindes. Der 20. Platz spielte keine Rolle, der Genuss war ihr wichtiger. Das äußerte sie auch im SWR-Fernsehbeitrag, der die tolle Stimmung in der Trierer City widerspiegelt..

Um Punkt 15 Uhr startete die 30-Jährige zu ihrem letzten Wettkampf vor der Babypause. Krause, die Anfang Dezember ihre Schwangerschaft öffentlich gemacht hatte, ging auf der fünf Kilometer langen Strecke durch die Altstadt von Trier zu Beginn ein erstaunliches Tempo. Frühlingshafte 17 Grad schienen sie bei der Heim-Veranstaltung ihres Vereins Silvesterlauf Trier zusätzlich zu motivieren. Trotzdem stand bei der ehrgeizigen Läuferin nicht allein der Leistungsgedanke im Mittelpunkt, sondern auch der Wunsch, noch einmal diese besondere Atmosphäre zu genießen. 

Außerdem wollte sie beim Comeback des Silvesterlaufs (nach zweijähriger Pause wegen politischer Maßnahmen gegen Corona) ein wichtiges Signal senden: Sport und Schwangerschaft sind kompatibel. Krause befindet sich aktuell in der 22. Schwangerschaftswoche. Von ärztlicher Seite hatte es keine Bedenken wegen eines Starts gegeben.