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Für den Rest des Lebens im Herzen

Der Blick zurück ist wichtig, doch nun heißt es: Nach vorne schauen. Nach zehn erlebnisreichen Tagen in Ruanda zogen die Trierer Jugendlichen mit ihren Gastgebern eine Bilanz. Einer der jungen Trierer, Luis Brunn, formulierte die Quintessenz: „Ich hoffe, dass der Austausch weitergeht und weiterhin junge Leute aus Ruanda und Deutschland die Chance zu einem solchen Erlebnis bekommen. Es ist eine Erfahrung für das ganze Leben.“ Die Partner Silvesterlauf Trier e.V. und Ruandas Leichtathletik-Verband Rwanda Athletics planen eine Fortsetzung ihrer Kooperation. „Mit diesem Aufenthalt haben wir die Erfolgsgeschichte im Rahmen unserer Partnerschaft fortgeschrieben“, sagte Silvesterlauf-Vorstandssprecher Hans Tilly, der mit Ruandas Nationaltrainer John Peter Ndacyayisenga die Fäden zieht.

Lemuel Kayumba, Präsident des gastgebenden ruandischen Leichtathletik-Verbandes, hielt am Schlusstag fest: „Es war ein Riesenfreude, die Begeisterung von Euch jungen Leuten aus Deutschland erleben zu dürfen und Euch zeigen zu dürfen, wie gut sich Ruanda weiterentwickelt. Es ist sehr wichtig, dass junge Menschen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg lernen, sich zu verstehen.“ Und, an die Jugendlichen gerichtet: „Ihr seid die Zukunft, das Beste kommt noch.“ Hans Tilly entgegnete: „Ihr großes Engagement, Herr Präsident, ist eine Investition in unsere Sportpartnerschaft. Wir nehmen tiefe Eindrücke mit nach Hause.“ Der Trierer Besuch in Ruanda war vom dortigen Leichtathletikverband sowie aus Fördermitteln des Bundes, des Landes Rheinland-Pfalz, der LOTTO Rheinland-Pfalz Stiftung, der Jugend- und Sportstiftung der Sparkasse Trier sowie aus Eigenanteilen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer finanziert worden.

Wie passend, dass in Kigali am vorletzten Tag im Beisein der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe die Partnerschaft Rheinland-Pfalz – Ruanda ihr 40-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsempfang feierte. Zu den geladenen Gästen zählten Hans Tilly und Berthold Mertes vom Verein Silvesterlauf Trier, auf dessen Initiative von 2016 der Sport- und Kultur-Austausch fußt. Zunächst waren Jahr für Jahr ruandische Topathleten zum Silvesterlauf nach Trier eingeladen worden. 2019 kamen dann Jugendliche aus Ruanda im Sommer als Gäste in die älteste Stadt Deutschlands, nun der Gegenbesuch. Weiter geht’s in Kürze: Zum Silvesterlauf in wenigen Wochen wird Nationaltrainer John Peter Ndacyayisenga mit einer Spitzenläuferin und einem Topläufer in Trier zur 33. Silvesterlauf-Auflage erwartet.

„Sport macht die Menschen gesund und glücklich“, sagte Malu Dreyer im Rahmen ihrer Jubiläums-Rede vor hochrangigen ruandischen Regierungsvertretern und dem deutschen Botschafter in Kigali, Thomas Kurz. Dann erwähnte Dreyer beispielhaft den Austausch zwischen den Leichtathleten aus Trier und Ruanda sowie die Partnerschaft, die der mit der rheinland-pfälzischen Delegation angereiste Präsident des Bundeslisten FSV Mainz 05, Stefan Hoffmann, ganz frisch mit dem ruandischen Fußball-Verband geschlossen hat. 

Neben 40 rheinland-pfälzischen Kommunen, drei Universitäten, fünf Hochschulen sowie mehr als 180 Schulen pflegen derzeit 52 Vereine, Stiftungen, Institutionen und Organisationen aktive Beziehungen zu ruandischen Partnern. „In der Regel werden die Partner zu Freunden“, so Dreyer. Was sich in der Kooperation des Vereins Silvesterlauf Trier mit Rwanda Athletics spiegelt: Beseelt, aber auch wehmütig traten die Teenager aus Trier Mitte dieser Woche ihre Heimreise an. „Die Menschen sind so freundlich zu uns gewesen, sie haben uns so gut behandelt“, sagte Annika – und ergänzte: „Ich komme wieder.“ 

Charlotte sprach von der „eindrucksvollsten Zeit meines Lebens“: „Wir haben tolle Menschen getroffen. Ich vermisse sie jetzt schon.“ Die neben Hans Tilly und Berthold Mertes als Betreuerin mitgereiste Gesamtschullehrerin Mona Reuter bilanzierte: „Wir haben so viele Dinge gesehen, so viele Regionen von Ruanda, so viele tolle Landschaften – es war schön, gemeinsam mit Sportlern aus Ruanda zu trainieren – wir haben die Menschen sozusagen laufend kennengelernt. Das hat uns verbunden.“ Lilian war wie alle Jugendlichen erstmals in Ostafrika. „Aber es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein“, sagte sie – und, an John Peter und die weiteren Ruander in der Runde gerichtet: „Ihr seid immer willkommen in Deutschland, besonders in Trier.“

Insgesamt vier Laufeinheiten an verschiedenen Trainingsorten mit unterschiedlichen ruandischen Schul- und Clubteams sowie mehrere Fitness-Sessions prägten die sportliche Seite des Austauschs, an dessen Beginn der Besuch des Genozid-Memorials in Kigali gestanden hatte. Weitere kulturelle Highlights folgten. Herausragende Eindrücke von der außergewöhnlichen Natur des Landes, das sich aufgrund seiner Lage gerne auch als „Herz Afrikas“ bezeichnet, erlaubten die Schlusstage. Das schönste der zahlreichen Gruppenbilder entstand am Gate zum Akagera Nationalpark.

„Tiere zu sehen, von denen ich bisher nur geträumt habe – das war mein persönliches Highlight“, sagte Tarek. In einem kurzfristig organisierten, gerahmten Großformat überreichten die jungen Trierer das Foto vom Nationalpark-Eingang an ihren „Liebling“ John Peter und an Jean Paul, den Generalsekretär des Leichtathletikverbandes. Beide hatten in diesem Moment Tränen der Rührung in ihren Augen. „Unsere gemeinsamen Erinnerungen trage ich für den Rest meines Lebens in meinem Herzen. Euer Besuch war genau das, was wir gebraucht haben“, schrieb John Peter mit einem Tag Abstand in die WhatsApp-Gruppe „Ruandaaustausch“, „ich freue mich schon jetzt riesig auf unser nächstes Treffen“.

Die Stimmen der Beteiligten:

Die Jugendlichen:

Tarek Klimperle:  Wir hatten eine tolle Zeit mit großartigen Impressionen von den Land, Landschaft und Menschen. Mein persönliches Highlight war der Nationalpark – mit allen den Tieren von denen ich bisher nur geträumt habe. Leider waren es nur zehn Tage, wir wären alle noch ein wenig länger geblieben.

Charlotte Schwarz: Es war die eindrucksvollste Zeit meines Lebens. Wir haben tolle Menschen getroffen. Ich vermisse sie jetzt schon.

Luis Brunn: Riesendank an alle, die uns begleitet haben. Ich hoffe, dass der Austausch weitergeht und weiterhin junge Leute aus Ruanda und Deutschland die Chance zu einem solchen Erlebnis bekommen. Es ist eine Erfahrung für das ganze Leben.

Florian Losse: Es eine „Once-in-a-liftime“-Erfahrung experience. Dank an alle, die für uns diesen Traum wahrgemacht haben.

Nele Waldeier: An John-Peter und Hans ein besonderer Dank für das tolle Progamm. Ich habe den Wunsch, wiederzukommen.

Justus Lucas: Es war hochinteressant und faszinierend, die Menschen in Ruanda und ihre Kultur kennenzulernen. Mein Favorit: die unzähligen Gruppenbilder. 

Lilian Schmidt: Ich war zum ersten Mal in Afrika, aber es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein. (an John Peter und die weiteren Ruander in der Runde gerichtet:) Ihr seid immer willkommen in Deutschland, besonders in Trier.

Annika Binder: Ich liebe die Kigali, ich liebe Afrika und besonders die Menschen. Jeder Tag war ein Highlight. Die Menschen sind so freundlich zu uns, sie haben uns so gut behandelt. Ich komme wieder.

Stine Binder: Besonders möchte ich John Peter danken, weil jedes Mal, wenn wir sagten, wir möchten in das Fitnessstudio, dann hat er jedes Mal ja gesagt. Er hat alles getan, um uns glücklich zu machen. Es war eine tolle Zeit, die ich nie vergessen werde. 

Frida Keller: Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, so etwas in unserem jungen Alter erleben zu dürfen. Diese Chance hat längst nicht jeder. Das macht mich glücklich.

Die Repräsentanten von Rwanda Athletics:

Verbandspräsident Lemuel Kayumba: Es war ein Riesenfreude, die Begeisterung von Euch jungen Leuten aus Deutschland erleben zu dürfen und Euch zeigen zu dürfen, wie gut sich Ruanda weiterentwickelt. Es ist sehr wichtig, dass sich junge Menschen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg lernen, sich zu verstehen. (an die Jugendlichen gerichtet:) Ihr seid die Zukunft, das Beste kommt noch. 

Nationalcoach John Peter Ndacyayisenga: Wir hatten eine wundervolle Zeit. Unsere gemeinsamen Erinnerungen trage ich für den Rest meines Lebens in meinem Herzen. Euer Besuch war genau das, was wir gebraucht haben. Ich freue mich schon jetzt riesig auf unser nächstes Treffen.

Die Trierer Repräsentanten/Betreuer:

Hans Tilly (Silvesterlauf Trier): Die Ideen von John Peter haben uns ein vielfältiges Programm mit einer ausgewogenen Mischung aus Sport, Kultur und Freizeit beschert. Dadurch erhielten wir sehr intensive Eindrücke vom Land, den Menschen und ihrer Kultur. Mit diesem Aufenthalt haben wir die Erfolgsgeschichte im Rahmen unserer Partnerschaft fortgeschrieben.

Berthold Mertes (Silvesterlauf Trier): Eine Reise voller überwältigender Eindrücke liegt hinter uns. Mir imponieren besonders die Bescheidenheit und die Herzlichkeit der Einwohner. Schon jetzt freue mich darauf, beim Silvesterlauf zwei Topathleten aus Ruanda auf dem Trierer Hauptmarkt am Start zu sehen.

Mona Reuter (Lehrerin an der IGS Trier): Wir haben so viele Dinge gesehen, so viele Regionen von Ruanda, so viele tolle Landschaften – es war schön, gemeinsam mit Sportlern aus Ruanda zu trainieren – wir haben die Menschen sozusagen laufend kennengelernt. Das hat uns verbunden.