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Fitwi auf dem Weg nach oben

Samuel Fitwi (im Bild rechts) ist den Sportinteressierten der Region Trier längst ein Begriff. Ganz aktuell ist seine Homepage online gegangen. Sie verrät Hochinteressantes über den deutschen Crosslaufmeister, der 2015 vor dem Bürgerkrieg aus Eritrea nach Deutschland flüchtete, hierzulande in seinem neuen Zuhause in der Vulkaneifel mit dem Leistungssport begann und inzwischen eine feste Größe im Nationaltrikot ist.

“Aufgewachsen bin ich in der Höhe Eritreas. Zum Laufen haben mich damals höchstens Hyänen bewegt”, erzählt Fitwi süffisant auf seiner Website. Am 24. Mai (Pfingstmontag) wird er beim Saucony Invitational auf der Kunststoffbahn in Hillesheim neben weiteren Topathleten über 5000 Meter die Olympia-Norm jagen. Vergleichbares hat es mitten in der Eifel noch nicht gegeben. Es wird sein Heimspiel. Bloß sind aufgrund der Corona-Pandemie leider keine Zuschauer zugelassen. Ein Livestream ist geplant, der vom Trierer Silvesterlauf-Mitbegründer Berthold Mertes (Bildmitte zwischen Rekordsieger Moses Kipsiro und Fitwi am Rande der Pressekonferenz 2019 im Athletenhotel Mercure) moderiert werden soll.

Beim Silvesterlauf sammelte Fitwi 2016 in Trier seine ersten Erfahrungen in einem internationalen Spitzenrennen. Das Riesentalent wurde auf Anhieb Fünfzehnter, im Jahr danach Zehnter. Und beim Jubiläums-Silvesterlauf 2019, inzwischen in der Rolle eines Local hero”, landete der Schützling von Trainer Yannik Duppich bereits auf Rang fünf. Was wohl schon an Silvester 2020 für den Spitzenathleten der LG Vulkaneifel möglich gewesen wäre? Bei der virtuellen Auflage machte Fitwi zugunsten der Opfer der Trierer Amokfahrt mit – schnelles Laufen war angesichts knöcheltiefen Schnees in der Eifel für ihn jedoch nicht möglich.

2021 begann exzellent: Im Februar rannte der 25-Jährige in 13:33 Minuten deutschen Straßenlauf-Rekord über 5 Kilometer und setzte sich Anfang März in Berlin mit 28:00 Minuten über 10 km an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste.

Was für den Spitzenathleten von der LG Vulkaneifel noch kommen mag? “Für eine bessere Perspektive bin ich unter menschenunwürdigen Bedingungen geflüchtet”, sagt er auf seiner Homepage. Und – auf die bescheidene Art, in der man ihn kennt: “Dass ich in Deutschland zu einem Top-Läufer werde und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, hätte ich mich niemals zu träumen gewagt.” Nun träumt der sympathische Eifeler noch ganz andere Dinge. Zum Beispiel davon, am 1. Mai deutscher Meister über 10.000 Meter zu werden. Und von Olympia in Tokio. Wir vom Verein Silvesterlauf Trier drücken ihm fest die Daumen!