Gesa EM-Achte über 1500 m
Am Ende einer langen Hallensaison fehlte unserer Topathletin Gesa Krause (Archivfoto) das spezielle Tempovermögen einer Mittelstrecklerin: Im 1500-Meter-Finale der Hallen-Europameisterschaft in Torun/Polen belegte die zweimalige 3000-m-Hindernis-Europameisterin im Vergleich mit den Spezialistinnen den achten Platz. Dennoch dürfen sie und ihr Verein Silvesterlauf Trier mit Stolz auf einen erfolgreichen Winter 2021 zurückblicken, gekrönt mit dem deutschen Hallen-Meistertitel über 1500 Meter zwei Wochen zuvor.
„Es war nicht das, was ich erwartet habe und was meine Ansprüche waren”, sagte Gesa dem Fachmagazin leichtathletik.de an diesem Samstagabend nach dem EM-Endlauf. Bei einem ziemlich langsamen Anfangstempo lag sie zunächst mit an der Spitze des Feldes. Als die Favoritinnen nach 1000 Metern das Tempo deutlich erhöhten, konnte die Trierer Spitzenläuferin, die im Vorlauf am Vortag noch mit Saisonbestzeit (4:09,92 Minuten) und einem starken Spurt geglänzt hatte, aber nicht mehr mithalten. “Ich wollte offensiver laufen, bin aber fest geworden, als es zur Sache ging und konnte hinten raus nicht voll anziehen”, so Krause: “Dabei war ich im Vorlauf hinten raus ja megaschnell, so wie auch schon bei den Deutschen Meisterschaften.”
Hanna Klein zeigte, was auf der letzten Runde noch möglich ist, selbst wenn man zurückliegt. Die Tübingerin spurtete noch vom siebten auf den dritten Platz nach vorne. Das EM-Bronze ist für die von Isabell Baumann trainierte Klein die erste internationale Medaille. In 4:20,07 Minuten musste Klein nur der siegreichen Favoritin Elise Vanderelst aus Belgien (4:18,44) und der Britin Holly Archer (4:19,91) den Vortritt lassen. Die Krause-Zeit: 4:24,26 Minuten.
Im insgesamt zwölften Rennen der Wintersaison fehlte Gesa letztlich die Kraft, um noch einmal auf Vollgas umzuschalten. “Das ist frustrierend, weil mir solche Rennen eigentlich liegen”, meinte die 28-Jährige. Sie werde sich von diesem einen Resultat aber nicht runterziehen lassen und mit Trainer Wolfgang Heinig in Ruhe die Fehler analysieren. “Er wird mir sicherlich sagen, dass ich vorne zu viel ,rumgeboxt’ habe, um die Position zu halten. Aber das ist Sport, daraus lerne ich”, sagte Gesa und richtete den Blick gleich wieder nach vorne: “Trotz dieses Rennens bin auf einem guten Weg nach Tokio.” Am Mittwoch führt sie die Olympiavorbereitung für zwei Monate zum Höhentraining in die USA. Gesas Motto: “Vollgas geben für den Sommer.”