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Bob entthronte Baumeister

Mit der witzigen Headline “Bob entthronte Baumeister” überschrieb der Trierische Volksfreund (TV) in seiner Montagausgabe den Bericht über das 19. SWT-Flutlichtmeeting im Moselstadion. Bei allen Pandemie-bedingten Einschränkungen: Es war bei besten äußeren Bedingungen eines der sportlich hochkarätigsten Leichtathletik-Sportfeste, die der Verein Silvesterlauf Trier seit 2002 veranstaltet. Eröffnet worden war das Meeting gemeinsam von SWT-Marketingchef Johann Meyer und der zweimaligen Hindernislauf-Europameisterin Gesa Krause, die ihre Saison vorzeitig beendet hatte, aber trotzdem als Helferin zum Sportfest ihres Vereins ins Moselstadion gekommen war.

Der TV schreibt: “Bob kam aus Luxemburg und entthronte Thorsten Baumeister. Nach 15 Jahren verlor der ehemalige deutsche Jugendmeister vom Post-SV Trier die 5000-Meter-Veranstaltungsbestmarke beim SWT-Flutlichtmeeting. Der luxemburgische Hallenmeister Bob Bertemes steigerte die Marke im Alleingang um 7,61 Sekunden auf 14:38,81 Minuten.”

Die 110 Sportler im reduzierten und limitierten Wettkampfangebot kamen aus Luxemburg, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und sogar aus Sachsen. Was zeigt, dass auf den langen Laufstrecken nach dem Lockdown noch Nachholbedarf besteht.

Die wohl letzte Startchance über zwölfeinhalb Stadionrunden nutzte im heimischen Moselstadion auch Rebecca Bierbrauer. Einen Motivationsschub gab ihr, dass Clubkameradin Gesa Krause die Startaufstellung im B-Lauf vornahm. Daraufhin zeigte die U-18-Bronzemedaillengewinnerin der deutschen Crosslauf-Meisterschaften ihr bisher bestes Bahnrennen. Zunächst sorgte Abdullah Ercan an der Spitze für das richtige Tempo. Als der bald 40-Jährige vom PST langsamer wurde, übernahm die flotte Luxemburgerin Lena Kieffer die Initiative. Auf der letzten Runde zeigte Bierbrauer, dass sie noch Reserven hatte. „Die 5000 Meter machen sogar noch mehr Spaß als die 3000 Meter“, sagte die Jugend-DM-Neunte über siebeneinhalb Runden über ihr Debüt. Als 16-Jährige war bisher aus der Region Trier nur die spätere Cross-EM-Teilnehmerin Christina Mohr von der LG Vulkaneifel mit 17:40,71 Minuten (2001) schneller als Bierbrauer.

Als einzige Frau im A-Lauf über 5000 Meter verpasste die Luxemburgerin Martine Mellina in 17:01,13 Minuten den ein Jahr alten Meetingrekord der PST-Läuferin Chiara Bermes (16:58,62) knapp. Über 3000 Meter, die erstmals seit 16 Jahren wieder angeboten wurden, hatten Lotta Schlund (PST) mit 10:11,17 Minuten und der erst 16-jährige Gaspar Klückers aus Grevenmacher (9:14,31) leichtes Spiel. Sie unterboten die alten Bestmarken um rund eine Minuten beziehungsweise mehr als 20 Sekunden.

Der 10.000-Meter-Flutlichtmeeting-Rekord bleibt dagegen in kenianischer Hand bei Jonathan Koilegei und 29:53,38 Minuten. Auf sich allein gestellt verlor Yannik Duppich beim Angriff auf die Halbstunden-Schallmauer auf den zweiten 5000 Metern zu viel Zeit. Der 30 Jahre alte LGV-Läufer steigerte seine persönliche Bestleistung aber auf 30:20,64 Minuten. „Ich hoffe, dass das trotzdem reicht, um am kommenden Wochenende in Berlin in den A-Lauf eines Einladungs-Straßenlaufs über zehn Kilometer zu kommen“, sagte Duppich. Bis auf den zweitplatzierten Ex-PST-Läufer Alexander Bock (jetzt LC Rehlingen), der auch ohne seinen erkrankten Tempomacher Tobias Blum in 31:07,67 Minuten persönliche Bestzeit lief, überrundete Duppich jeden der übrigen 20 Teilnehmer.