Lauf der Asse ausgebucht

Der Bitburger 0,0%-Lauf der Asse ist als zweiter Wettbewerb bei der 36. Auflage des Trierer Silvesterlaufs ausgebucht. Zuvor war bereits im “gemischten” SCHOENERGIE-Volkslauf für Frauen und Männer das Teilnehmerlimit erreicht worden. Weiterhin möglich ist die Anmeldung für den BORNE-Volkslauf der Frauen und den NATUS-Volkslauf der Männer sowie für die Nachwuchswettbewerbe. Jeweils noch etwas mehr als 100 Startplätze sind frei (Stand 17. Dezember). Auch der Sparkasse Trier-Elitelauf der Frauen (Qualifikationszeit 22:00 Minuten) nähert sich dem Limit. Die Distanz aller Wettbewerbe beträgt exakt vermessene 5 Kilometer, entsprechend fünf Runden durch die Trierer Altstadt mit Start und Ziel auf dem Hauptmarkt. Zur Anmeldung hier
Deutschlands Marathon-Vizeweltmeister Amanal Petros und der hochtalentierte 20-jährige Harbert Kibet aus Uganda waren die letzten beiden Verpflichtungen für das Eliterennen der Männer. “Damit ist maximale Spannung für das Publikum garantiert”, sagt Silvesterlauf-Renndirektor Berthold Mertes: “Zum einen im Kampf um den prestigeträchtigen und lukrativen Sieg, zum anderen im Duell zwischen Amanal Petros und unserem local hero Samuel Fitwi.” Petros hatte den in der Vulkaneifel beheimateten Läufer des Vereins Silvesterlauf Trier Anfang Dezember in Valencia als deutschen Marathonrekordler entthront. Bei Fitwis Heimrennen in Trier kommt es am 31. Dezember (15.30 Uhr) zur Revanche.
Ganz an der Spitze sind die beiden Weltklasse-Marathonis über die 5-km-Distanz kaum zu erwarten, zu stark ist die Phalanx der Spezialisten, angeführt vom Silvesterlauf-Titelverteidiger und WM-Finalisten Mike Foppen aus den Niederlanden. Plus “Geheimtipp” Harbert Kibet: Der U20-WM-Fünfte über 3000 Meter kommt aus dem Rennstall von Silvesterlauf-Rekordsieger Moses Kipsiro und hat bereits eine 5-km-Bestzeit von 13:00 Minuten auf seinem Konto.
Mit sieben Läufern, darunter auch der deutsche U23-Marathonmeister Mathis Kaufmann, ist der Gastgeber-Verein Silvesterlauf Trier im 100-köpfigen Asselauf so stark vertreten wie nie zuvor in der Historie des Trierer Traditionsrennens am letzten Tag des Jahres. Das gilt ebenso für den Sparkasse Trier-Elitelauf der Frauen (Start 15 Uhr) mit den Hindernislauf-Spezialistinnen Gesa Krause und Olivia Gürth, Neuzugang Theresa Chioma Böttel (Siegerin 2025 des Karlsruhe-Marathons) sowie den talentierten Zwillingen Carla und Elena Benzmüller (beide 14 Jahre alt). Letztmals für den Verein SSC Hanau-Rodenbach am Start ist Vanessa Mikitenko, die ab dem 1. Januar 2026 für den Verein Silvesterlauf Trier startet und 2024 als Sechste die beste Deutsche in Trier war.
Am 17. Dezember hat für Amanal Petros nach zehn Tagen Trainingspause die Intensivvorbereitung auf Trier begonnen. Das verriet er in einem Interview mit dem Fachportal leichtathletik.de.
Amanal Petros wurde am 7. Dezember 2025 zum drittschnellsten europäischen Marathonläufer der Geschichte. Für den Athleten von Hannover 96 war es bereits der vierte deutsche Marathon-Rekord, was kein anderer deutscher Läufer bislang schaffte. In Valencia entthronte Petros in 2:04:03 Stunden den Trierer Samuel Fitwi vom Verein Silvesterlauf Trier als Rekordler. Im Interview der Woche spricht der WM-Zweite über seine Aufholjagd in Valencia, die knappe Vorbereitungszeit und seine weiteren Ziele.
Das vom Berliner Fachjournalisten Jörg Wenig geführte Interview geben wir an dieser Stelle in Auszügen wieder:
Amanal Petros, wie ist Ihre Gefühlswelt nach dem Rekordrennen von Valencia?
Amanal Petros: Ich bin froh und erleichtert, dass ich es geschafft habe, mein Ziel zu erreichen: den deutschen Rekord von Samuel Fitwi zurückzuholen, das hatte ich mir für dieses Jahr fest vorgenommen. Es war aber nicht so einfach, nach der WM in kurzer Zeit wieder eine so starke Form aufzubauen.
Waren Sie nach dem WM-Marathon am 15. September immer sicher, dass es klappen würde?
Petros: Die ersten zwei Trainingswochen in Kenia liefen wie erwartet, aber dann bin ich plötzlich in ein Loch gefallen. Das ist sicher ein Stück weit normal, aber die Zeit war knapp und ich hatte tatsächlich überlegt, meinen Start in Valencia wieder abzusagen. Ich wollte aber dann doch nicht aufgeben und hatte ja nichts zu verlieren. Ich habe mit meinem Manager Philipp Kopp gesprochen und in Kenia mit meinem Coach Renato Canova. Wir legten fest, dass ich schaue wie die nächsten zehn Tage laufen – und dann ging es wieder sehr gut.
Wieviel Training war noch möglich in der eigentlich ja zu knappen Vorbereitungszeit?
Petros: Ich hatte in Iten im Höhentraining drei Wochen mit jeweils 225 Kilometern, zwei Wochen mit 180 und am Ende noch mal eine mit 130 Kilometern. Das war schon eine große Herausforderung, den nötigen Aufbau in die vorhandene Zeit zu quetschen. Aber ich habe natürlich über die Jahre eine sehr starke Grundlage aufgebaut und viel an Erfahrung gewonnen.
Folgt jetzt eine längere Erholungsphase?
Petros: Es gibt keine lange Pause, vielleicht rund zehn Tage. Dann bereite ich mich auf den Silvesterlauf in Trier vor. Da steht natürlich der Spaß im Vordergrund.
Ist es weiterhin ein Ziel, den Marathon-Europarekord, der zurzeit bei 2:03:36 Stunden steht, zu brechen?
Petros: Ja, auf jeden Fall bleibt der Europarekord ein großes Ziel. Ich hatte gehofft, dass ich vielleicht schon in Valencia eine Chance haben würde, diese Zeit zu erreichen. Aber die Tempomacher waren dieses Mal nicht ganz so gut. Wir waren etwas zu langsam und der letzte Pacer war bereits bei Kilometer 27 weg, sodass ich länger allein laufen musste als erwartet.
Ihr konstanter Aufstieg aus der nationalen Spitze bis in die Weltklasse über viele Jahre hinweg ist außergewöhnlich. Seit vielen Jahren trainieren Sie praktisch ausschließlich in Kenia. Welche Bedeutung hat das Höhentraining in Iten und die Gruppe von Renato Canova für Ihre gesamte Entwicklung?
Petros: Ohne die Basis in Kenia und die Gruppe von Renato Canova wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch der volle Fokus auf meinen Job – das Laufen. Iten ist ein Dorf, da passiert nichts, es gibt keine Ablenkungen. Man kann also nicht so viele Fehler machen, ich kann mich dort vollkommen auf den Sport konzentrieren. Und derartig starke Trainingspartner findet man natürlich auch nicht überall. Renato Canova ist der wichtigste Mann, er macht die Trainingsplanung – ihm bin ich sehr dankbar.
Die Marathon-Karriere von Amanal Petros im Zeitraffer
2:10:29 | Valencia-Marathon 2019, Platz 19
2:07:18 | Valencia-Marathon 2020, Platz 16
2:16:33 | Olympische Spiele Sapporo 2021, Platz 29
2:06:27 | Valencia-Marathon 2021, Platz 11
2:10:39 | EM München 2022, Platz 4
2:07:02 | Hannover-Marathon 2023, Platz 1
2:04:58 | Berlin-Marathon 2023, Platz 9
2:06:05 | Hannover-Marathon 2024, Platz 1
DNF | Olympische Spiele Paris 2024
2:06:30 | London-Marathon 2025, Platz 8
2:09:48 | WM Tokio 2025, Platz 2
2:04:03 | Valencia-Marathon 2025, Platz 2
Seine Platzierungen beim Silvesterlauf in Trier
2019 Zweiter
2022 Dritter
2023 Vierter
2025 ?
