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Sonntag, 8:05 Uhr: Marathonzeit!

Elektrisierendes Duell: Samuel Fitwi contra Amanal Petros (Archivbild vom Silvesterlauf in Trier)

Es wird sich lohnen für alle Lauf-Enthusiasten, am Sonntag etwas früher aufzustehen und ab 8.05 Uhr den Livestream der ARD einzuschalten: Beim Valencia-Marathon stehen Vizeweltmeister Amanal Petros (Hannover 96) sowie die beiden Topathleten des Vereins Silvesterlauf Trier an der Startlinie: Gesa Krause bestreitet ihr mit großer Spannung erwartetes erstes Rennen über die klassische 42,195-km-Distanz und Samuel Fitwi will an der Stätte seines Rekordlaufs von 2024 das Duell mit dem WM-Zweiten Petros für sich entscheiden. Samuels deutscher Rekord von 2:04:56 Stunden dürfte mächtig wackeln. Die Fachmedien berichten im Vorfeld ausführlich über das Mega-Event an der spanischen Mittelmeerküste, das sich als Gold Label Race des Weltverbandes World Athletics zu einem global führenden Marathon entwickelt hat. Wir zitieren an dieser Stelle aus der Vorschau des Fachportals leichtathletik.de:

Der Valencia-Marathon verspricht am Sonntag einmal mehr ein Weltklasse-Rennen und jede Menge Top-Zeiten. Mit von der Partie sind auch sechs deutsche Läufer mit Bestzeiten unter 2:10:00 Stunden. Bei den Frauen geht die Weltmeisterin ins Rennen. Vor ihrer Premiere über die 42,195 Kilometer steht Hindernis-Ass Gesa Krause.

(leichtathletik.de/Bericht von Jörg Wenig)

Beim “Maratón Valencia Trinidad Alfonso Zurich” könnten am Sonntag die Streckenrekorde in Gefahr geraten. Die Top-Marken auf der Strecke von Valencia halten Sisay Lemma und Amane Shankule (beide Äthiopien), die mit ihren persönlichen Bestzeiten von 2:01:48 beziehungsweise 2:14:58 Stunden die Startlisten anführen. Favorisiert sind aber auch John Korir, der diesjährige Sieger des Boston-Marathons, und die aktuelle Weltmeisterin Peres Jepchirchir (beide Kenia). 

Bei den Männern stehen gleich sechs deutsche Läufer an der Startliste, die persönliche Bestzeiten von unter 2:10:00 Stunden aufweisen. Es ist durchaus möglich, dass am Sonntag zum vierten Mal in Valencia der deutsche Marathon-Rekord fallen wird. Denn sowohl der aktuelle Rekordler Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) als auch sein Vorgänger Amanal Petros (Hannover 96) gehen an den Start.

Petros, der im September in Tokio sensationell Vize-Weltmeister im Marathon wurde, will sich die Bestzeit im direkten Duell zurückholen. Mit seinem dritten deutschen Rekord in Serie hatte er sich in Berlin vor zwei Jahren auf 2:04:58 Stunden gesteigert. Doch überraschend schnappte sich Fitwi vor zwölf Monaten die Bestzeit: Er war in Valencia zwei Sekunden schneller. Am Sonntag will er seine Position als Deutscher Rekordhalter verteidigen.

DUELL UM DEN DEUTSCHEN REKORD?

„Mein Ziel ist es, mir in Valencia den deutschen Rekord zurückzuholen“, sagt Amanal Petros, der in diesem Jahr schon vor seiner WM-Silbermedaille eine herausragende Leistung gezeigt hatte. Der 30-Jährige hatte in Berlin Anfang April seinen deutschen Halbmarathon-Rekord auf 59:31 Minuten verbessert und ist damit der erste Deutsche, dem eine Zeit von unter einer Stunde gelang. Rund acht Wochen hat sich Amanal Petros im Höhentrainingslager im kenianischen Iten auf den Valencia-Marathon vorbereitet. Dort verbringt er die meiste Zeit des Jahres und schließt sich der Gruppe des italienischen Coaches Renato Canova an. 

Die Vorbereitungszeit ist allerdings knapp für ein Marathonrennen. Das gilt auch für Samuel Fitwi, der zuletzt Ende August in Sydney ein Rennen über die klassische Distanz lief und dort auf einer hügeligen Strecke 2:10:30 erreichte. Immerhin konnte der 29-Jährige ein paar Wochen länger trainieren als Amanal Petros. Er hat sich, wie in den vergangenen zwei Jahren, wieder in Addis Abeba (Äthiopien) vorbereitet. Am Rande der äthiopischen Hauptstadt läuft Samuel Fitwi in der hochkarätigen Trainingsgruppe von Tessema Abshero, einst Tempomacher für Weltstar Haile Gebrselassie.

„Ich freue mich, nach Valencia zurückzukommen, denn dort bin ich mein bisher bestes Rennen gelaufen“, sagt Samuel Fitwi, der sich wie voraussichtlich auch Amanal Petros in der zweiten Gruppe einsortieren wird. Hier dürfte das Tempo im Bereich einer Zielzeit von 2:04:00 Stunden liegen. „Ich rechne damit, dass der deutsche Rekord fallen wird – entweder Amanal oder ich dürften ihn brechen.“

VON BERLIN NACH VALENCIA

Die schnelle Strecke will auch Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) nutzen. Nachdem das ungewöhnlich warme Wetter ihm bei der Jagd auf eine Bestzeit in Berlin im September einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, will er diese nun in Spanien nachholen. Sein persönlicher Rekord steht bei 2:07:14 Stunden, doch es geht für Hendrik Pfeiffer darum, unter 2:07:00 ins Ziel zu kommen. Diese Zeit entspricht der Kadernorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für das Jahr 2026, die er bis 31. Dezember 2025 erbringen muss. 

Wie Pfeiffer nimmt auch Sebastian Hendel (SCC Berlin) nach Berlin einen zweiten Anlauf in Valencia. Der 30-Jährige war am 21. September in der deutschen Hauptstadt nach gut 30 Kilometern aus dem Rennen gegangen. Er hat bisher eine Bestzeit von 2:07:33 Stunden und könnte am Sonntag zusammen mit Hendrik Pfeiffer laufen. „Ich möchte mich zurückmelden und die Saison stark beenden“, schrieb Sebastian Hendel auf Social Media. Hendel hatte zu Beginn seiner Karriere zweimal das Juniorenrennen beim Trierer Silvesterlauf gewonnen.

AUCH BOCH UND ABRAHAM AM START

Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) wird in Valencia seinen ersten Marathon in diesem Jahr laufen. Hüftprobleme behinderten ihn immer wieder, nachdem er vor einem Jahr bei dem Rennen in Spanien 2:09:46 Stunden gelaufen war. Der 31-Jährige, der eine Bestzeit von 2:09:25 aufweist, hat sich in Kenia auf das Rennen vorbereitet und peilt eine Zeit von unter 2:10:00 an. Überraschend wird auch Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) am Sonntag an den Start gehen. Der 33-Jährige lief erst vor knapp sechs Wochen den Mainova Frankfurt-Marathon. Bei sehr windigem Wetter verpasste er dort seine Bestzeit von 2:08:11 Stunden am Ende deutlich (2:09:43 h).

GESA KRAUSE PLANT DEBÜT UNTER 2:30

Ihr Marathon-Debüt läuft in Valencia Gesa Krause. Die zweimalige WM-Dritte über 3.000 Meter Hindernis (2015 und 2019) erklärte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, dass es ihr Ziel sei, eine Zeit von unter 2:30:00 Stunden zu erreichen. Das bestätigte auch ihr Trainer Wolfgang Heinig. „Das Ziel sind 2:29:59 Stunden. Es wird eine neue Erfahrung für Gesa. Ich hoffe, sie kommt gut mit der Streckenlänge zurecht“, sagte der erfahrene Marathon-Coach. „Gesa hat das neue Training sehr gut verkraftet.“ Im Frühjahr steigerte sich die Hindernis-Spezialistin über die Halbmarathon-Distanz auf 69:47 Minuten. (leichtathletik.de)