Majtie und Gesa glänzen

Glanzlicht, Sternstunde der Trierer Sportgeschichte oder welcher Superlativ auch immer: Das Trierer Moselstadion wurde am Dienstagabend zum Nabel der Leichtathletik-Welt. Ein deutscher Sieg durch 800-Meter-Ass Majtie Kolberg, eine bestens gelungene WM-Generalprobe von Gesa Krause über 1500 Meter, Weltklasse-Männerrennen über 1500 und 3000 Meter. Und zum perfekten Abschluss ein 1000-Meter-Lauf, der international großes Aufsehen weckt: Der Spanier Mohamed Attaoui rannte in 2:12,25 Minuten die drittbeste Zeit der Geschichte über zweieinhalb Stadionrunden und verpasste um die Winzigkeit von sieben Hundertstelsekunden den 45 Jahre alten Europarekord von Sebastian Coe. Selbst am Weltrekord des Kenianer Noah Ngeny von 1998 fehlte nur ein Wimpernschlag: knapp drei Zehntelsekunden.
Die 1800 Zuschauer im Moselstadion hatten jede Mende Gründe, die Sieger des historischen Sportabends in der ältesten Stadt Deutascjhlands z feiern: Schon beim LuxTop-Inklusionslauf, an dem mehr als 200 Teilnehmer mit und ohne Einschränkungen teilnahmen, schwappten die Emotionen über. Später sorgten vor allem Majtie Kolberg bei ihrem gefeierten 800-Meter-Sieg in 1:59,52 Minuten (“Das fiel mir leichter als gedacht”) und Gesa Krause vom gastgebenden Verein Silvesterlauf Trier nach ihrem persönlichen und rheinland-pfälzischen Rekordlauf über 1500 Meter (in 4:04,91 Minuten Dritte hinter den US-Amerikanerinnen Taryn Rawlings/4:03,78 und Eleanor Fulton/4:04,40) für Jubelstürme auf den gut gefüllten Trübunen des Moselstadions.
“Majtie Kolberg & Co. melden sich beim Flutlichtmeeting fit für Tokio”, schrieb das Fachportal leichtathletik.de… “Ich bin sehr happy, so kurz vor Tokio noch eine Bestzeit gelaufen zu sein und nach einer guten Standortbestimmung Rückenwind Richtung Tokio mitnehmen zu können”, sagte Gesa Krause. “Ich habe mich sehr gut gefühlt und wusste, dass ich fit bin. Umso schöner, wenn man das auch in Form eines guten Resultats auf dem Papier sieht. Das macht Mut und gibt sehr viel positive Energie für die WM.” Bei den Zuschauern bedankte sich die Lokalmatadorin ausdrücklich: “Wie schön, dass jetzt zweimal Trier als Ortsmarke hinter meinen Bestzeiten steht. Letztes Jahr über die 800 Meter 2:00, und jetzt meine Steigerung um zwei Sekunden über 1500 Meter. Es muss irgendwie an der Atmosphäre hier liegen.” An die Adresse der Zuschauer sagte die zweimalige Europameisterin, die im neunten Jahr für den Silvesterlauf-Verein läuft: “Ein ganz herzliches Dankeschön an Euch für die Unterstützung.”
