Topacts des Trierer Flutlichtmeetings (2)
Samuel Fitwi und Benjamin Dern sind an diesem Freitag in den beiden Männerwettbewerben des 23. Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeetings die local heroes. Fitwi, als Fünfzehnter ein Held des olympischen Marathons, wagt sich nur vier Wochen nach den Spielen vor heimischem Publikum auf die 10.000-Meter-Distanz. Benjamin Dern hofft nach einem durchwachsenen Jahr auf eine Verbesserung seiner persönlichen 3000-Meter-Marke in einem international hochklassigen Läuferfeld. Das Vorprogramm beginnt im Moselstadion um 16 Uhr mit den Schulstaffel-Meisterschaften um den Pokal des Oberbürgermeisters.
3000 Meter der Männer (19.50 Uhr), präsentiert von LOTTO Rheinland-Pfalz: Der Tempomacher kommt direkt vom Letzigrund ins Moselstadion. Am Vorabend lief Boaz Kiprugut bei WELTKLASSE ZÜRICH die 1500 Meter. 24 Stunden später beim 23. Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeeting soll der 26-jährige Kenianer über 3000 Meter die Pace für einen neuen Stadionrekord machen. Als „Hase“ hat Boaz Kiprugt einen international exzellenten Ruf. In seinem Windschatten gehen sein Landsmann Wilberforce Kones, der Pole Michal Groberski und der Niederländer Bram Anderiessen auf Rekordjagd: Der Meetingrekord des Luxemburger Charles Grethen aus dem Vorjahr (7:43,41) soll zumindest wackeln. Der Norweger Andreas Fjeld Halvorsen, der am vergangenen Wochenende als erster Europäer seit 36 Jahren U20-Weltmeister über die Siebeneinhalb-Runden-Distanz geworden war und seit Montag in Trier weilte, musste wegen einer Erkrankung, die er sich offensichtlich bei der WM in Lima/Peru eingefangen hatte, am Donnerstag die Heimreise antreten.
Für Benjamin Dern ist das Flutlichtmeeting-Heimspiel eine große Challenge. Der zweimalige deutsche U23-Meister verbesserte sich über seine Spezialstrecke 5000 Meter in diesem Jahr auf 13:52,54 Minuten, dennoch erlebte er eine Reihe von Enttäuschungen. Die größte: Bei der U23-DM in Mönchengladbach als Titelverteidiger an der Startlinie, wurde er nur Sechster. Über 1500 Meter blieb Dern trotz persönlicher Bestzeit von 3:48,08 Minuten unter seinen Möglichkeiten. „Meine Leistungsschwankungen erklären sich mir nicht“, sagt der Schützling von Trainer Yannik Duppich.
Umso größer ist Derns Motivation vor dem 3000er beim Flutlichtmeeting im Moselstadion, wo er vor drei Jahren als Jugendlicher in der damaligen Meetingrekordzeit von 8:21,34 Minuten überraschte. Auf den Wirtschaftsstudenten der Uni Trier wartet anno 2024 eine Herkulesaufgabe: Der Trierer darf sich vor allem nicht dazu verleiten lassen, sein Tempo zu überziehen.
10.000 Meter der Männer (20.10 Uhr), präsentiert von HAFEN TRIER: Es ist einfach schön anzusehen, wie locker er sich in hohem Tempo bewegt: 25 Runden pure Laufästhetik sind garantiert, wenn Samuel Fitwi über die längste Wettkampfdistanz der Stadion-Leichtathletik antritt. Das ist erstmals seit seinem Sieg beim Trierer Flutlichtmeeting vor zwei Jahren wieder der Fall. Zwischenzeitlich hat sich der EM-Neunte von 2022 auf den Straßenlauf verlegt – mit grandiosem Erfolg. Mit der Marathonzeit von 2:06:27 Stunden Anfang Januar in Dubai steht Fitwi hinter dem deutschen Rekordler Amanal Petros (2:04:58) an zweiter Stelle der ewigen deutschen Bestenliste. Bei seiner ersten Olympiateilnahme bestätigte er als 15. In seinem erst vierten Rennen über die klassische 42,195-km-Distanz die Zugehörigkeit zur Weltklasse.
Obwohl nach dem Olympia-Marathon in der Regenerationsphase, möchte sich Samuel das Heimspiel beim Flutlichtmeeting nicht nehmen lassen. „Es sind so viele Leute da, die mir etwas bedeuten“, sagt der 28-Jährige mit Blick auf das Meeting seines Vereins. Für den Silvesterlauf Trier läuft Samu seit 2023. Mit seinem Trainer Yannik Duppich wechselte er von der LG Vulkaneifel zum Leichtathletik-Spitzenklub von der Mosel.
Duppich schickt neben Fitwi weitere Topläufer des Silvesterlauf-Vereins auf die 25 Runden. Einer der ambitioniertesten davon ist Yannik Erz, der in Samus Sog auf eine Steigerung seiner Bestzeit auf unter 30:30 Minuten hofft, gleichbedeutend mit der DM-Quli für 2025. Die Langstreckler aus Ruanda, die im Rahmen der Silvesterlauf-Partnerschaft mit dem Leichtathletik-Verband Rwanda Athletics zum Meeting nach Trier kommen, werden dem Trierer Olympioniken den Sieg nicht schenken.