Olivia wiederholt DM-Double

Der Plan von Olivia Gürth ist aufgegangen: Mit zweimal Gold bei den deutschen U23-Meisterschaften biegt die 22-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier auf die Zielgerade ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris ein. Im 1500-Meter-Finale setzte sich Olivia ausgangs der letzten Kurve vor Charlotte Augenstein. Die Mittelstrecklerin vom Athletics Team Karben konnte als einzige Läuferin folgen, war am Ende aber auch chancenlos gegen die Triererin, die nach 4:36,59 Minuten mit 25 Hundertstelsekunden Vorsprung den Zielstrich passierte. Tags zuvor hatte Olivia sich bei den nationalen Titelkämpfen im Mönchengladbacher Grenzlandstadion bereits ungefährdet den Titel über ihre Spezialdistanz 3000 Meter Hindernis gesichert. Sie wiederholte damit ihren Doppelsieg aus dem Vorjahr.

Die U23-Europameisterin über die Hindernisstrecke und Deutschlands Leichtathletin des Jahres 2023 ist einer von drei Trümpfen des Vereins Silvesterlauf Trier, die Ende der abgelaufenen Woche vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für Paris 2024 nominiert worden sind. Auch die dreimalige Olympiateilnehmerin Gesa Krause und Marathonläufer Samuel Fitwi dürfen sich auf die Spiele in der französischen Metropole freuen.

Eine Woche nach ihrem Überraschungscoup mit dem DM-Sieg vor ihrer knapp zehn Jahre älteren Vereins- und Trainingspartnerin Gesa Krause schöpft Olivia aus dem Dreifach-Einsatz binnen zwei Tagen in Mönchengladbach (Vor- und Endlauf über 1500 Meter sowie Hindernis-Finale) weiteres Selbstvertrauen für die unmittelbare Olympiavorbereitung. „Diese besondere Belastung haben wir bewusst gesetzt“, sagte Gürth, „denn in Paris habe ich auch nur einen Tag Pause zwischen Vorlauf und dann hoffentlich dem Finale“. Für den Feinschliff geht es zu Beginn der neuen Woche wie zuletzt schon wieder in die Höhenlage von Livigno/Italien.

Auch auf der regionalen Ebene war es ein erfolgreiches Wochenende für den Verein Silvesterlauf Trier. Beim Stadtlauf in Saarburg gab es die Platzierungen eins, zwei und drei. Der aus Taben/Rodt an der Saar stammende Mathis Kaufmann musste sich im Hauptrennen über 10 Kilometer auf der stark profilierten Strecke nach 33:23 Minuten nur Michael Wiegerling (Eintracht Frankfurt/33:17) geschlagen geben, Andre Ramisch (35:02) kam auf den Bronze-Rang.  Den mit 505 Finishern teilnehmerstärksten Wettbewerb über 5,3 Kilometer gewann Silvesterläufer Fabian Marondel in 18:43 Minuten mit deutlichem Vorsprung.

Überregional sorgte zudem Yannik Erz für ein Topresultat des Silvesterlauf-Vereins. Im niederländischen Goes rannte der 28-Jährige über 5000 Meter in 14:36,88 Minuten bis auf vier Sekunden an seine persönliche Bestzeit heran. Yannik musste sich nur dem Äthiopier Mebrahtu Werkineh (14:27,89) geschlagen geben und meinte danach zufrieden: „Es war mein erstes Rennen in diesem Jahr, das sich richtig gut angefühlt hat.“

Aus dem Silvesterlauf-Team hat einzig Benjamin Dern nach diesem Wochenende mentale Aufbauarbeit vor sich. Leider. Der 21-Jährige, der die deutsche U23-Jahresbestenliste über 5000 Meter anführt, hatte zum Auftakt der DM als Titelverteidiger mit Platz sechs in 14:29,04 Minuten eine Enttäuschung erlebt, die er nun wegstecken und verarbeiten muss. Auf geht’s, Benni: Mund abputzen, weitermachen!