Erz-Freunde laufen DM-Quali
Völlig unverhofft haben Yannik Erz, Mathis Kaufmann und André Ramisch den Athleten des Vereins Silvesterlauf Trier eine Verlängerung der Saison „eingebrockt“. Beim kurzfristig organisierten Staffelabend des Post-SV im Moselstadion lieferte die Staffel in den schwarzen Trikots mit der grünen Hauptmarkt-Silhouette auf dem Rücken am Dienstagabend eine krasse Leistung über 3×1000 Meter ab.
In 7:42,54 Minuten blieben die Erz-Freunde deutlich unter der Norm für die deutschen Langstaffel-Meisterschaften (7:50,00), die am 14. September in Sindelfingen ausgetragen werden. Krass deshalb, weil alle drei Staffelmitglieder ihr erstes Rennen überhaupt über die Mittelstreckendistanz von zweieinhalb Stadionrunden absolvierten. Startläufer Yannik Erz blieb sogar knapp unter 2:30 Minuten.
Ursprünglich war das vom Silvesterlauf-Verein organisierte internationale Flutlichtmeeting im Moselstadion am 6. September als Saisonabschluss 2024 geplant gewesen. Nun kommt eine Woche später noch einmal ein „Auswärtsspiel“ im Schwabenland hinzu. „Ich habe mich enorm für die drei Protagonisten gefreut und bin mir sicher, dass dieses Rennen bei den Jungs für zusätzliche Motivation sorgt“, sagte Trainer Yannik Duppich. Das Trio des Post-SV hatte im Spurt mit Schlussläufer Matthias Simon die besten Karten und siegte um einen Wimpernschlag (7:42,30) – aber geschenkt: Die völlig überraschende DM-Qualifikation bedeutet für unser Team ein ungetrübtes Glück.
Erfahren hatte der Silvesterlauf-Trainer erst um die Mittagszeit von dem Wettkampftermin, den der Stadtkonkurrent PST angesetzt hatte, um für seine Langsprinter und Mittelstreckler DM-Qualifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Um 13.45 Uhr kündigte Duppich in der WhatsApp-Teamgruppe statt des im Moselstadion geplanten Trainings „für heute Abend spontan einen 3×1000-m-Staffelwettkampf“ an und bat das Trio Erz, Kaufmann und Ramisch: „Bitte Spikes und Silvesterlauf-Trikots einpacken.“ Weiter: „Ich entschuldige mich für die Spontaneität, aber habe eben erst vom Wettkampf erfahren.“ Der wurde zum Glücksfall, weil die 1000-Meter-Distanz den geplanten Trainingsbelastungen nahe kam, die mit Blick auf die am Wochenende geplanten Einsätze bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Konz ohnehin auf dem Programm gestanden hatten.
Unmittelbar nach dem Staffelrennen drehte Benjamin Dern seine Trainingsrunden im Moselstadion. Der amtierende deutsche U23-Meister über 5.000 Meter hatte am vergangenen Wochenende in Brüssel auf seiner Spezialdistanz einen enormen Leistungssprung vollzogen (auf 13:52,54 Minuten). Ein spontaner 1.000-Meter-Wettkampfeinsatz wäre für ihn zu früh gekommen. Äußerst locker wirkten seine zahlreichen Wiederholungsläufe. Eher wie Jogging – bei einem 1.000er-Tempo von um die 3:20 Minuten. Sein Puls, so schien es, war zuvor beim Anfeuern der Teamkameraden höher gewesen.