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Gesa feiert tolles Comeback

Gesa Krause strahlte nach ihrem schnellsten Silvesterlauf-Rennen übers ganze Gesicht. Kein Wunder, war sie doch erst Ende April 2023 Mutter geworden und hatte gerade ihren ersten ernsthaften internationalen Wettkampf seit dem WM-Finale vor eineinhalb Jahren bestritten. „Die Zeit ist überragend. Ich bin hier schon zehn- bis zwölfmal gelaufen und habe mich um rund 20 Sekunden verbessert auf diesem Kurs“, sagte die 31-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier nach ihrem Heimspiel. Nach 15:48 Minuten für die exakt fünf Kilometer lange Distanz hatte sie das Ziel des Sparkasse Trier-Elitelaufs auf dem Hauptmarkt erreicht. „Nur“ als Sechste, doch das mit einem Resultat, das in der langen Veranstaltungsgeschichte meistens zum Sieg gereicht hätte. 

Das war der beste Beleg auch für die außergewöhnliche Klasse des Rennens, in dem die Belgierin Lisa Rooms (15:29) nach einem furiosen Endspurt um gerade mal 20 Zentimeter die zeitgleiche Emeline Imanizabayo aus Ruanda hinter sich ließ. Hinter der drittplatzierten Niederländerin Maureen Koster (15:44) wurde es im Kampf um die beste Platzierung einer deutschen Athletin ganz eng: Elena Burkard (15:47) lag auf dem Zielstrich hauchdünn vor Katharina Steinruck (zeitgleich mit Krause) und Gesa. Als Siebte kam Hindernis-WM-Finalistin Olivia Gürth (16:02) ins Ziel, die ab dem 1. Januar ebenfalls für den Verein Silvesterlauf Trier startet.

„Es nicht schön, wenn man kurz vor dem Ziel noch abgenickt wird. Aber es ist eine ganz tolle Standortbestimmung, und damit bin ich sehr zufrieden“, sagte die zweimalige Europameisterin im 3000-Meter-Hindernislauf und bilanzierte ihre Erkenntnis auf dem Weg zu ihrer erhofften vierten Olympiateilnahme in Paris so: „Ich kann schon wieder mitmischen. Das noch etwas fehlt ist klar.“ Die Basis jedenfalls stimmt, das nächste Höhentrainingslager (ab 4. Januar in Südafrika) steht schon unmittelbar bevor. Töchterchen Lola, während des Rennens in Trier wechselweise auf den Armen von Oma und Opa, reist selbstverständlich mit. Organisationsweltmeisterin ist Gesa jetzt schon.

Der 34. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf wurde seinem Ruf als „deutsches Sao Paulo“ einmal mehr gerecht. Sambatänzerinnen und Trommlergruppen befeuerten die ausgelassene Stimmung der mehr als 10.000 Zuschauer an dem 1-km-Rundkurs, von denen viele den Athleten mit Trillerpfeifen ein Höllenspektakel bereiteten. Konfettiwolken hingen hier und da in der Luft, doch Regen blieb glücklicherweise aus. Fast. Nass wurden nur die Männer im abschließenden NATUS-Volkslauf. 2518 Meldungen und 2021 Läuferinnen und Läufer im Ziel bedeuteten die zweitgrößte Beteiligung seit der Premiere im Jahr 1990. Nur beim 30. Lauf im Jubiläumsjahr 2019 waren es mehr gewesen.

Isaac Kimelis vierter Triumph in Serie

Ein internationales Glanzlicht war der Bitburger 0,0%-Lauf der Asse. Nach einem mitreißenden Rennen, in dem die Führung in der sechsköpfigen Spitzengruppe ständig wechselte, feierte der Belgier Isaac Kimeli seinen vierten Trier-Triumph in Serie. Das war selbst Silvesterlauf-Rekordgewinner Moses Kipsiro (2005, 2006, 2007, 2012, 2014) nicht gelungen. Kimeli ließ sich nach 22:29 dank eines früh angezogenen fulminanten Finishs auf der Zielgeraden als Sieger feiern. Der Wattenscheider Nils Voigt schaffte im Fotofinish vor dem zeitgleichen Marokkaner Zouhair Talbi (beide 22:30) noch den Sprung auf Platz zwei. Der deutsche Marathonrekordler Amanal Petros vom SCC Berlin (22:44) wurde Vierter.

Vor den Eliterennen waren in den Nachwuchswettbewerben etwa 1.000 Kinder und Jugendliche über Distanzen von 600 Meter bis 2 Kilometer durch die Trierer City gelaufen, nach den Assen waren die Breitensportler an der Reihe – sowohl im BORNE-Volkslauf der Frauen als auch im NATUS-Volkslauf der Männer nahmen jeweils mehr als 500 Aktive das Altstadtpflaster unter die Schuhe und genossen den Lauf durch die festlich illuminierte Fußgängerzone der ältesten Stadt Deutschlands.