Wie es sich mit Lola rennt …
Der Countdown zum 3. Edith Lücke-Frauenlauf läuft für die mehr als 800 gemeldeten Sportlerinnen – und damit auch für Gesa Krause vom gastgebenden Verein Silvesterlauf Trier, die am kommenden Sonntag (10 Uhr) an den Kaiserthermen erstmals seit dem Silvesterlauf 2022 wieder an einer Startlinie stehen wird. Die 31 Jahre alte zweimalige Hindernislauf-Europameisterin, die im April Mutter einer Tochter geworden ist, nutzte am vergangenen Wochenende ihre Zeit in Trier anlässlich des Flutlichtmeetings für Tempoläufe im Moselstadion unter den Augen von Trainer Wolfgang Heinig und Partner Robert Blumentritt. Derweil schlummerte die kleine Lola friedlich im Kinderwagen (Foto).
“Ich freue mich sehr auf Sonntag”, sagt Gesa, “denn ohne Leistungsdruck gemeinsam mit so vielen laufbegeisterten Frauen wieder loszulegen wird ein Fest.” Deutschlands fünfmalige Läuferin des Jahres ist nicht die einzige prominente Starterin, die den Genusslauf über 5 Kilometer durch die Trierer Innenstadt mit dem Zieleinlauf im Amphitheater als großes Happening verstanden haben möchte: Auch Sabrina Mockenhaupt, die inzwischen 42 Jahre alte 45-malige deutsche Meisterin, kehrt in die Stadt ihrer drei Silvesterlauf-Triumphe (zwischen 2005 und 2010) zurück. “Zum Genießen – vielleicht laufen Gesa und ich ja gemeinsam”, sagt “Mocki”, die voraussichtlich auch ihre dreijährige Tochter Ruby dabei haben wird.
Übrigens schilderte Gesa Krause in ihrer kürzlich erschienenen Kolumne im Fachmagazin LÄUFT (erhältlich im gut sortierten Zeitschriftenhandel) eindrucksvoll das neue Leben als Mutter wie folgt:
Vor einigen Tagen habe ich mein erstes Höhentrainingslager seit etwa einem Jahr beendet. Es war ein ganz besonderes, weil ich nicht mehr nur Sportlerin, sondern jetzt auch Mama bin.
Die letzten Wochen und Monate waren unheimlich aufregend. Neben der einzigartigen Erfahrung, ein Kind auf die Welt zu bringen, hatten wir als Familie die Möglichkeit, uns gegenseitig noch besser kennen zu lernen. Ich selbst habe mich vier Wochen nach der Geburt wieder ans Laufen gewagt und habe mittlerweile wieder ein solides Fitness-Level erreicht. Auch dieser Neustart ist eine völlig neue Erfahrung. Das planmäßige Training hat mir gefehlt.
Ein Teil von mir wird für immer die Sportlerin sein, die nach Herausforderungen sucht und einen strukturierten Tagesablauf sowie zielorientiertes Arbeiten liebt. Doch nun habe ich eine neue, zusätzliche, aber unwahrscheinlich schöne Herausforderung in meinem Alltag — nämlich, dass Mama sein und die Aufgabe, den Leistungssport optimal damit zu kombinieren. Denn mein Ziel bleibt Olympia in Paris 2024.
An den neuen Alltag mussten wir uns als Familie erst gewöhnen. Am wichtigsten ist eine gute Kommunikation und Planung unserer Tage. Ich kann nämlich nicht mehr einfach dann trainieren, wenn ich es möchte. Spontan für einen Dauerlauf das Haus zu verlassen, gehört der Vergangenheit an, denn jemand muss auf Lola aufpassen.
Bisher haben mein Partner Robert und ich einen guten Rhythmus gefunden. Ohne zusätzliche Hilfe würde es aber nicht funktionieren. Das Ziel Olympia ist nicht mehr nur mein eigenes. Die ganze Familie ist involviert. So wird mich in Zukunft immer jemand ins Trainingslager begleiten, damit Lola optimal versorgt ist.
In meinem ersten Trainingslager in Livigno mussten wir etwas improvisieren. Dort haben mich unter anderem mein Trainer und meine Trainingsgruppe unterstützt. Es wird definitiv eine Herausforderung, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich Hindernisse gerne überwinde!