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Samuel: Stark in Berlin

Unter dem alten Streckenrekord (28:36), den Carsten Eich seit 1999 gehalten hatte, und dennoch am Ende knapp geschlagen als Zweiter im Ziel: Samuel Fitwi dominierte über das Gros der 10-Kilometer-Distanz die City Nacht von Berlin. Auf den letzten 300 Metern erst musste sich der 27-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier dem Regensburger Simon Boch geschlagen geben, der sich von Beginn an in der auf den ersten Kilometern achtköpfigen Spitzengruppe versteckt hatte und sich im Ziel auf dem Kurfürstendamm mit dem neuen Streckenrekord von 28:29 Minuten für seine Defensivtaktik und seine Spurtstärke belohnt sah. Fitwis Zeit: 28:34 Minuten. Der Trierer hatte mit mehreren Tempoverschärfungen (u.a. ein 1000-Meter-Abschnitt von 2:45 auf dem achten Kilometer) die Spitzengruppe gesprengt, einzig Boch konnte er nicht abschütteln.

“Es war eine sehr gelungene Formüberprüfung auf dem Weg zum Berlin-Marathon. Ich habe mich stark gefühlt”, bilanzierte Samu mit Blick auf das große Saisonziel zufrieden. Tag X ist der 24. September. Dann wird sein Blick auf die Uhr im Ziel gerichtet sein, das er nach 42,195 Kilometern am Brandenburger Tor erreichen möchte. Möglichst unter der für eine Olympia-Teilnahme geforderten Zeit von 2:08:10 Stunden. Und vor Simon Boch sowie den anderen deutschen Aspiranten auf ein Ticket für die Spiele 2024 in Paris. Deren drei immerhin ließ Fitwi in Berlin hinter sich: Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach/3. in 28:41), Johannes Motschmann (Berlin/6. in 29:06) und Hendrik Pfeiffer (Hannover/7. in 29:17). Der deutsche Marathonrekordler Amanal Petros (Berlin) und Europameister Richard Ringer (Rehlingen) waren bei der Berliner City Nacht nicht am Start.

“Ich freue mich jetzt zunächst auf die Heimat”, sagte Fitwi, der direkt aus St. Moritz nach Berlin angereist war. Bevor in zehn Tagen die Weiterreise nach Äthiopien ins nächste Höhentrainingscamp ansteht, ging es an diesem Sonntag zurück in seinen Wohnort Gerolstein. Am kommenden Dienstag steht im Trierer Moselstadion ein Training mit Vereinskollegen vom Silvesterlauf Trier auf dem Programm. Nach einer ruhigeren Trainingsphase beginnt dann am 8. August der Feinschliff für die angestrebte Olympiaqualifikation in der Höhenlage Afrikas. Bei seinem Marathon-Debüt im Februar 2023 in Sevilla war Fitwi in 2:12:13 Stunden rheinland-pfälzischen Rekord gelaufen.

In der Besetzung Samuel Fitwi – Tom Reuter – Fabian Marondel nistete sich der Silvesterlauf Trier als 10-km-Mannschaft in der Spitzengruppe der deutschen Team-Bestenliste ein. Hinter der mit Boch an der Spitze in Berlin siegreichen LG Telis Regensburg (1:30:32 Stunden) und dem dort zweitplatzierten Marathon-Team Berlin (1:31:59) belegte der Silvesterlauf Trier den dritten Platz, gleichbedeutend mit Rang vier in der aktuellen Jahrestabelle des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Tom Reuter lief als 19. der Einzelwertung in 31:02 Minuten persönliche Bestzeit, 5000-Meter-Rheinlandmeister Fabian Marondel (140.) zollte nach ungünstiger Einteilung in den dritten Startblock seinem überzogenen Anfangstempo Tribut und konnte mit seiner Endzeit (34:54) nicht ganz zufrieden sein. Insgesamt registrierte die City Nacht, an der insgesamt 10.000 Sportler teilnahmen, 3.676 Läufer im Ziel des 10-km-Rennens.