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Samu: Einer von 10.000, aber …

Als einer von 10.000 Läuferinnen und Läufern wird Samuel Fitwi am Samstag an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Kurfürstendamm an der Startlinie stehen. Sein Ziel bei der 31. Berliner City-Nacht aber ist es, als Nummer eins den Zielstrich zu passieren – bestenfalls sogar in Streckenrekordzeit. Diese steht nach wie vor auf dem Konto des Altinternationalen Carsten Eich (28:38 Minuten im Jahr 1999). Eine Selbstverständlichkeit ist ein Sieg des Topathleten vom Verein Silvesterlauf Trier in der Bundeshauptstadt keineswegs: Härtester Konkurrent Fitwis ist laut Meldeliste der Regensburger Simon Boch, der den City-Nacht-Rekord 2022 um lediglich eine Sekunde verpasste.

Das Gros der deutschen Marathon-Elite hat Berlin als Station auf dem Weg zu den großen Herbstrennen auf dem Plan: In der Starterliste stehen neben dem Trierer und Boch auch noch Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach), Sebastian Hendel (Braunschweig) sowie Lokalmatador Johannes Motschmann (Berlin). Allesamt hegen diese Langstreckler Hoffnungen, den dritten deutschen Startplatz für Olympia 2024 in Paris neben Europameister Richard Ringer und dem deutschen Marathonrekordler Amanal Petros zu ergattern.

Samuel Fitwi ist direkt aus seinem Schweizer Höhentrainingslager nach Berlin angereist. “Das sechswöchige Trainingslager in St. Moritz lief hervorragend für Samu”, sagt sein Trainer Yannik Duppich. “Er hat unter anderem mit Norwegens 10.000-Meter-Vizeeuropameister Brom Mezngi und dem mit einer 2:06-Stunden-Marathonbestmarke notierten Schweizer Tadesse Abraham trainiert und alle geplanten Einheiten durchgezogen.” Acht Wochen vor dem Berlin-Marathon (24. September) sei der 27-Jährige nun in einer guten Ausgangsposition. Duppich weiter: “Das 10-Kilometer-Rennen in Berlin ist eine Standortbestimmung, wir haben es aber nicht spezifisch vorbereitet.” Umso spannender, ob Samu seine nationalen Konkurrenten in Schach halten kann … und vielleicht sogar den Uralt-Rekord von Carsten Eich aus den Annalen löscht.

Der Verein Silvesterlauf Trier geht in Berlin im übrigen mit einem Dreier-Team an den Start und der Ambition, mit dem Mannschaftsresultat am Ende des Jahres einen vorderen Platz in der deutschen Bestenliste einzunehmen. Neben Fitwi vertreten Tom Reuter und 5000-Meter-Rheinlandmeister Fabi Marondel die Farben des Leichtathletik-Spitzenvereins von der Mosel. Ebenfalls am Start in Berlin ist Yannik Erz (auf dem Bild neben Samuel Fitwi bei einem Training auf dem Gelände des Moselstadions), der sich seit dem Frühjahr der Duppich-Trainingsgruppe angeschlossen hat. Für die LG Bernkastel-Wittlich, deren Trikot er in diesem Jahr noch trägt, steigerte sich Erz am Freitagabend bei einem Bahn-Meeting in Saarbrücken über 1500 Meter auf 3:53,72 Minuten als Zweitplatzierter hinter dem Franzosen Fidelio Klein.

Ebenfalls in Saarbrücken testete Benjamin Dern über 800 Meter. Die Zeit von 1:57,50 Minuten enttäuschte den deutschen U23-Meister über die 5000 Meter-Distanz. Dennoch bleibt Trainer Duppich optimistisch mit Blick auf die weiteren Pläne, “weil das Training in den vergangenen Wochen gut lief”. Vorgesehen sind für Dern zwei bis drei 1500-Meter-Rennen am 5. August im belgischen Kessel-Lo, noch mit Fragezeichen am 9. August in Pfungstadt, sowie am 12. August in Huizingen/Belgien. Danach will sich der nationale U23-Champion intensiv auf sein Heimspiel am 8. September beim 22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting im Trierer Moselstadion vorbereiten. Dort möchte Dern sein Debüt über 10.000 Meter geben.