1996
Überraschungssieger
Als zweiter Deutscher nach dem Rostocker Olaf Dorow im Premieren-Jahr 1990 gewinnt Thorsten Naumann den Lauf der Asse. Minusgrade machen dem Eifel-gestählten langen Blonden aus Mayen weniger zu schaffen als den Athleten aus Afrika. Der rutschige Untergrund – mehrmals muss die Strecke vom Schnee geräumt werden – trägt ebenfalls zum „Favoritensterben“ bei. Stephane Franke, Europameisterschaftsdritter über 10.000 Meter, wird nur Zwölfter – ein Zeichen für das stark besetzte Läuferfeld. Luminita Zaituc schafft als erste Frau den zweiten Sieg in Trier. Erstmals hatte die gebürtige Rumänin, die inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, 1994 gewonnen. Die Siegerzeiten sind die schwächsten seit dem Premierenjahr. Die Goldmedaille gebührt erneut den wetterfesten Helfern der Stadt Trier und des TV Germania. Erstmals sind die Sambatrommler mit von der Partie, erstmals werden auch Konfetti und Wunderkerzen ans Publikum verteilt. Der Mythos vom „deutschen Sao Paulo“ ist endgültig begründet.