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Gesa: Gesundheit geht vor

Zwei Tage nach ihrem 30. Geburtstag hat Gesa Krause eine traurige Entscheidung gefällt. Aus gesundheitlichen Gründen musste die Topathletin des Vereins Silvesterlauf Trier an diesem Freitag bekanntgeben, dass ein Start bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München (15.-21. August) für sie nicht möglich ist. Aus und vorbei ist damit ihr Traum vom dritten Titelgewinn in Folge nach den Siegen von Amsterdam 2016 und Berlin 2018. 

Krauses Saison ist damit beendet. Beim 21. SWT-Flutlichtmeeting ihres Vereins am 9. September im Trierer Moselstadion (wo sie 2021 die Jahresweltbestzeit über 2000 m Hindernis lief/Foto) wird sie Zuschauerin sein. Bei der EM in München möchte sie nicht vor Ort erscheinen. „Das würde ich nicht ertragen“, so Krause. Zu frisch ist noch ihre Enttäuschung.

„Mein Sportjahr war mit vielen Hindernissen verbunden und leider waren es viel zu wenige auf der Laufbahn“, sagt die Silvesterläuferin rückblickend und gibt einen Einblick in ihre Gefühlswelt: „Es bricht mir das Herz es nun laut auszusprechen, aber ich kann und werde in München nicht an den Start gehen.“ Besagte Hindernisse: unter anderem eine Reihe von Erkältungen, immer wieder Rückschläge im Training. 

„Meine Regenerationszeit ist zurzeit deutlich länger als gewohnt – siehe Vorlauf und Finale bei der WM“, so Krause, die realisiert hat: „Nach zwölf Jahren Hochleistungssport weiß ich, dass die Entwicklung sportlicher Leistung immer eine Gratwanderung ist. Mit Höhen und Tiefen in den Wettkämpfen und im Training. In diesem Jahr war es so, dass mein Körper immer wieder streikte.“

Groß ist das Bedauern bei ihrem Verein Silvesterlauf Trier, aus dessen Reihen eine Reisegruppe zum EM-Finale am 20. August fährt. „Es ist jammerschade, dass Gesa dann leider nicht am Start sein kann“, sagt Vorstandssprecher Hans Tilly, „aber wir stehen voll hinter Gesa und ihrer Entscheidung, keine gesundheitlichen Risiken einzugehen.“ Auch ihr für den 22. August vom Verein geplantes „coming home“ nach Trier fällt damit aus. Tilly: „Unabhängig vom EM-Ergebnis hätten wir Gesa eine wertschätzende Rückkehr bereitet.“

Laut Krause war es „endlos schwer, nun diese Entscheidung zu treffen, aber nach Rücksprache mit meinem Trainer und meinem Ärzteteam weiß ich, dass es die einzig richtige ist. Mein Körper kann derzeit keinen Wettkampfsport betreiben und daher steht meine Genesung an erster Stelle“. Die zweimalige Europameisterin ist sich bewusst, „dass eine EM in München nicht wiederkommt. Das ist sportlich und emotional bitter.  Aber meine Gesundheit geht vor.“