WM-Auftakt für Gesa am Samstag
An diesem Samstag (19.35 Uhr deutscher Zeit/Livestream auf zdf.de) ist es soweit: Gesa Krause geht in Eugene/Oregon zum sechsten Mal bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften an den Start. Der Weg dorthin war steinig für die Topathletin des Vereins Silvesterlauf Trier. Nach dem erkältungsbedingten Verzicht auf den DM-Start entsprach ihr Rennen beim Diamond-League-Meeting in Stockholm Anfang Juli nicht den Erwartungen. Doch auch der ernüchternde Saisonauftakt von Gesa ändert nichts an unserem Credo: Wir stehen zusammen, in guten wie in schlechten Tagen. Und blicken optimistisch nach vorne …
Für den Vorlauf in den USA an diesem Samstag (19.35 Uhr MESZ) drücken wir fest die Daumen und hoffen, dass die 29-Jährige in ihr sechstes WM-Finale (4.45 Uhr deutscher Zeit am kommenden Donnerstag) einzieht. Und fiebern auch jetzt schon der EM im Münchner Olympiastadion entgegen, wo eine Gruppe des Vereins sie vor Ort Mitte August anfeuern wird (Vorlauf am 18. und Finale am 20. August).
Gewohnt offen und selbstkritisch hat sich Gesa öffentlich nach dem verkorksten Saisonstart öffentlich geäußert. “Mein Rennen in Stockholm war ernüchternd und absolut nicht mein Anspruch. Ich will mehr und ich kann mehr”, schrieb sie auf ihrem Instagram-Kanal. Platz acht in 9:44,44 Minuten: indiskutabel für die zweimalige WM-Dritte und zweimalige Europameisterin im 3000-Meter-Hindernislauf. Wer stürzt, muss wieder aufstehen. Dass sie dies beherrscht wie kaum eine andere Athletin, hatte Gesa bereits 2017 bei der WM in London eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als sie im Finale ohne jegliches Eigenverschulden stürzte, das Rennen jedoch bravourös zu Ende lief. Es war ihre erste Saison im Verein Silvesterlauf Trier.
Im Fernseh-Interview unmittelbar nach dem WM-Finale 2017 klagte Gesa mit keiner Silbe über die Verursacherin ihres Sturzes, wurde am Ende des Jahres mit dem deutschen Fairplaypreis ausgezeichnet – und gab 10.000 Euro des Preisgeldes zur Jugendförderung an ihren Verein.
Aus Stockholm hat sie für die WM folgende Lehre gezogen: “Ich wäre nicht ich, wenn ich an diesem Punkt aufgeben würde. Es ist absolut schwer, aber ich hatte schon immer ein Talent, mich von ganz unten wieder nach oben zu arbeiten”, lässt sie ihre mehr als 150.000 Follower auf Instagram wissen: “Und Ihr könnt mir glauben, der Tiefpunkt ist schon seit ein paar Monaten überwunden.” Leider fühle es sich manchmal in unserer Gesellschaft so an, “als seien wir Sportler nur so gut, nur so viel Wert wie unser letztes Resultat”. Wohl wissend, dass es nicht so ist, neige man selbst dazu, dies von Zeit zu Zeit zu glauben, so Gesa.
Mit Stolz sagt unsere Silvesterläuferin aber nun: “Zum sechsten Mal in Folge seit 2011 bin ich Teil der deutschen Nationalmannschaft. Seit über einem Jahrzehnt bin ich dabei, habe gewonnen, verloren, bin gestürzt und wieder aufgestanden. Die Nominierung ist für mich immer noch etwas Besonderes und ich freue mich riesig auf die WM.” Aufmunternde Kommentare gab es reichlich auf Instagram. “Die Form kommt wieder”, schrieb beispielsweise der frühere 10.000-m-Europameister Jan Fitschen: “War nicht das erste Mal, wird nicht das letzte Mal gewesen sein.”
Schon jetzt dürfen sie ihre Trierer Fans auf Freitag, den 9. September, freuen: Dann bestreitet Gesa Krause – wie im vergangenen Jahr – ihren letzten Saisonwettkampf im Moselstadion. 2021 lief sie dort über 2000 Meter Hindernis in ihrem Heimrennen die Jahresweltbestzeit (Foto). Hier das Programm des 21. SWT-Flutlichtmeetigs.
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