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Hammer: Koko jagt Rekord in Trier

An diesem Mittwoch steht der 7. Bitburger-0,0-Firmenlauf in Trier auf dem Programm, und eine ganz frische Nachricht wird dabei sicherlich unter den 900 Teilnehmern zum großen Gesprächsthema: Die bevorstehende Jubiläumsauflage des SWT-Flutlichtmeetings, das der Verein Silvesterlauf Trier am Freitag, 17. September, zum 20. Mal im Moselstadion ausrichtet – diesmal mit Weltklassebesetzung in drei Disziplinen!

Der Verein Silvesterlauf Trier versteht es, Jubiläen zu feiern. Mit dem 20. SWT-Flutlichtmeeting will der Verein von Hindernis-Europameisterin Gesa Krause ein Kapitel Leichtathletik-Geschichte schreiben: Konstanze Klosterhalfen, WM-Dritte von 2019 über 5.000 Meter und bei Olympia in Tokio nach einer Verletzungspause als Achte über 10.000 Meter erfolgreich ins internationale Geschehen zurückgekehrt, hat für Freitag, 17. September, Start um 19.30 Uhr, die deutsche Bestmarke über 2000 Meter fest im Visier. Vielleicht sogar mehr. Die aus dem Siebengebirge stammende Klosterhalfen lebt und trainiert seit 2018 in Oregon/USA am Sitz ihres Ausrüsters Nike in einer internationalen Athletengruppe, der auch Olympiasiegerin Sifan Hassan aus den Niederlanden angehört.

Weitere Glanzlichter des Jubiläums-SWT-Meetings sind der Auftritt von Gesa Krause, die nach Platz fünf bei den Olympischen Spielen beim Traditionsmeeting ihres Vereins über 2000 Meter Hindernis das letzte Rennen ihrer Olympiasaison bestreitet, und das Comeback von Langstreckler Samuel Fitwi nach einem krankheitsbedingt „verlorenen“ Sommer. Mindestziel des deutschen 5-km-Rekordlers von der LG Vulkaneifel in einem internationalen Starterfeld ist das Unterbieten des 10.000-Meter-Meetingrekords (29:53 Minuten), den der Kenianer Jonathan Kollegei 2010 aufstellte. 

Eineinhalb Stunden Spitzensport sind den Zuschauern garantiert, die mit ihrem Eintrittsgeld (5 Euro) zudem Gutes tun. Die Einnahmen kommen ohne Abzug den Trier-Ehranger Opfern der Flutkatastrophe zugute.

„Ich hatte dieses Jahr noch nicht viele Rennen. Deshalb freue ich mich auf die kommenden Wettkämpfe und auch, dass meine Form von Rennen zu Rennen besser wird“, sagte „Koko“ Klosterhalfen nach ihrem Diamond-League-Einsatz von Brüssel (Foto: Olaf Brockmann), wo sie am vergangenen Freitag (3.9.) über 5000 Meter trotz eines unrhythmischen Rennens in 14:35,88 Minuten nur neun Sekunden über ihrem eigenen deutschen Rekord blieb – eindeutiges Zeichen ihrer aufsteigenden Formkurve gegen Ende der Olympiasaison, in die sie verletzungsbedingt verspätet gestartet war. 

Zunächst folgt am Sonntag (12.9.) ein 1500-Meter-Rennen in Berlin, wo sie beim renommiertesten deutschen Leichtathletik-Sportfest, dem Istaf, unter anderem gegen jene Läuferinnen antritt, die ihr fünf Tage später in Trier den Weg bei ihrem Rekordlauf ebnen sollen: Vera Coutellier vom ASV Köln als Tempomacherin bis 800 Meter mit einer angepeilten Durchgangszeit von 2:10 Minuten, und die Polin Martina Galant: Die Olympia-Halbfinalistin soll die schnelle Fahrt mindestens bis zur 1200-Meter-Marke fortsetzen. Danach sind es noch zwei Runden.

Die deutsche Bestmarke über die nicht-olympische, aber in den internationalen Rekordlisten offiziell geführte Distanz steht seit 36 Jahren bei 5:37,62 Minuten, gehalten von der früheren DDR-Läuferin Ulrike Bruns. Den Weltrekord (5:25,36) lief die Irin Sonia O’Sullivan, ehemalige Welt- und Europameisterin sowie 2000 in Sydney 5000-Meter-Olympiazweite, 1994 in Edinburgh. Löscht Klosterhalfen die Bruns-Bestmarke, so wäre es bereits ihr fünfter nationaler Rekord.  

Gemeinsam mit dem Verein Silvesterlauf Trier appellieren Gesa Krause, Konstanze Klosterhalfen und Samuel Fitwi an die Sportinteressierten der Region Trier, ins Moselstadion zu kommen und die spannenden Rennen anzuschauen, um damit auch den Opfern der Flutkatastrophe zu helfen. Die Einnahmen aus dem Eintritt wird der veranstaltende Verein eins zu eins weiterleiten.

Neben Krause, die seit 2017 für den Silvesterlauf Trier startet, hat auch Klosterhalfen eine besondere Beziehung zur ältesten Stadt Deutschlands. 2016 gelang ihr in ihrem letzten Jugendjahr beim Bitburger-0,0-Silvesterlauf als Überraschungsgewinnerin der erste große Triumph in einer internationalen Frauenkonkurrenz. 2017 siegte sie erneut. Koko braucht ohnehin nicht die ganz großen Kulissen, um sich zu motivieren. Über die im Vergleich zum Olympiastadion kleine Moselstadion-Kulisse sagt die 24-Jährige: „Ich mag solche Sportfeste sehr. Damit bin ich aufgewachsen und ich habe sehr viele schöne Erinnerungen daran.“ So nah wie im Moselstadion am kommenden Freitag sehen sie die Stars in Berlin nicht. 

Erstmals nach 771 Tagen läuft Klosterhalfen am Sonntag wieder in Deutschland. In Berlin. Und fünf Tage später: In Trier.