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Samu & Kids in Topform

Der Mai ist gekommen, die Läufer strömen aus. Am ersten Wochenende im fünften Monat des Jahres möchten die Athleten des Vereins Silvesterlauf Trier einmal mehr Top-Ergebnisse abliefern: Samuel Fitwi, Benjamin Dern, Yannik Erz, Mathis Kaufmann, Andre Ramisch und Demian Güntzer.  Wo laufen sie denn? Hamburg und Mainz sind die Schauplätze.

Das Abschlusstraining absolvierten in dieser Woche alle Cracks gemeinsam im Moselstadion, wenn auch je nach Ziel mit unterschiedlichen Programmen. Zuvor stand der Mann im Mittelpunkt, der den ersten deutschen Meistertitel des Leichtathletik-Jahres nach Trier geholt hat: Samuel Fitwi, mit seiner Zeit von 2:06:29 Stunden beim Sieg in Hannover auch nach Ablauf der Marathon-Frühjahrssaison die Nummer eins der deutschen Bestenliste. Komplett war der geschäftsführende Vorstand des Vereins Silvesterlauf Trier ins Moselstadion gekommen, um dem 29-Jährigen nochmals zu gratulieren: Gemeinsam überreichten Vorstandssprecher Hans Tilly, Schatzmeister Ferdinand Kordel und Sport-Vorstand Norbert Ruschel (auf dem Bild von links) die Vereinsprämie an Fitwi.

Samuel Fitwi hatte sichtlich großen Spaß, schon bevor sein eigentliches Training begann. „Dürfen wir mal eine Runde mit dir laufen?“, fragte eines der vielen Silvesterlauf-Kinder, die gerade ihr Training im Moselstadion absolviert hatten. “Aber klar doch”, antwortete der Olympiateilnehmer spontan mit einem Lächeln: “Lass uns gleich loslegen.” Gemeinsam liefen sie die 400-Meter-Runde, ein halbes Dutzend Kids rannte noch hinterher.

“Samuel ist ein großes Vorbild für unseren Nachwuchs”, stellte Norbert Ruschel fest, der den rund 20 Mädels und Jungs zwischen sechs und zehn Jahren zuvor von den Erfolgen Fitwis erzählt hatte und von dem, was der Marathonläufer so alles tun muss, um in der Weltspitze mitzuhalten. “Du, Samu, wo trainierst du denn sonst so”, lautete eine Kinder-Frage an den seltenen Gast im Trierer Moselstadion. Erste kurze Antwort: “Auf der Höhe.” So wie alle Weltklasseathleten – zum Beispiel auch seine Vereinskolleginnen Gesa Krause und Olivia Gürth – spult Fitwi meist rund 200 Laufkilometer pro Woche in Höhentrainingslagern ab. “Inzwischen fast immer in einer großen Gruppe von Topathleten in Addis Ababa”, verriet der Ausnahmeathlet des Silvesterlauf-Vereins den Kids. Als Flüchtling aus Eritrea war der deutsche Marathonrekordler 2015 in einer Familie in der Vulkaneifel angekommen. Erst dort begann er gut ein Jahr später mit dem Laufsport. Freund, Förderer und Trainer seither: Yannik Duppich, Headcoach der Silvesterläufer. Seit 2023 startet Fitwi für den Trierer Leichtathletik-Spitzenklub.

Erz läuft “Tausender”, die anderen “ballern”

Auf dem Programm stand für Fitwi an diesem Dienstagabend zur Vorbereitung auf den Halbmarathon in Mainz (Sonntag) ein Steigerungs-Dauerlauf über 10 Kilometer auf der Bahn, den er rücksichtsvoll auf der Außenbahn absolvierte. Innen ballerten derweil seine Klubkollegen ihre letzten Tempoläufe vor dem Wochenend-Einsatz. “Tausender” standen für Yannik Erz auf dem Plan. Der 29-Jährige hat sich erstmals für deutsche Meisterschaften auf der Bahn qualifiziert und tritt am Samstagabend auf der Hamburger Jahnkampfbahn über 10.000 Meter an. Mit seiner Straßenlauf-Bestzeit von 30:25 Minuten bewies Erz zuletzt in Hannover seine starke Form, er wagt sich in Hamburg an die 30-Minuten-Schallmauer heran. Favorit ist der EM-Sechste über 10 Kilometer und zweimalige deutsche Meister Nils Voigt (TV Wattenscheid) – durch seine Top-Silvesterlauf-Platzierungen (2022 Vierter, 2023 Dritter) ist Voigt den Trierern ein Begriff.

In Hamburg werden am Tag danach (Sonntag) auch die nationalen Titel in den Langstaffeln vergeben. Nur vier Wochen nach dem Gewinn der Team-Silbermedaille bei den deutschen Marathonmeisterschaften stehen Andre Ramisch und Mathis Kaufmann ebenfalls über 3×1000 Meter in der Silvesterlauf-Staffel. Kaufmann am Start, Ramisch an Position zwei, und als Schlussläufer soll der zweimalige deutsche U23-Meister Benjamin Dern rausholen, was rauszuholen ist. Als Ersatzmann reist der 17-jährige Demian Güntzer, der sich zuletzt auf 2:01,84 Minuten steigerte, mit an die Alster. In dem großen Teilnehmerfeld geht der LSC Höchstadt/Aisch um den deutschen 5000-Meter-Meister Florian Bremm als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen.