Malheur in Oslo: Gesa stürzt

Ein Schreckmoment, in dem die verpasste Chance auf einen guten Saisoneinstand über 3000 Meter Hindernis zur Nebensache wurde: Im vollen Renntempo stürzte Gesa Krause beim Diamond League Meeting in Oslo gegen ein Hindernis. Den Betrachtern stockte der Atem. Für die Ausnahmeathletin des Vereins Silvesterlauf Trier war das Rennen zu Ende. Nach einer ersten Untersuchung gefährdet die Brustbeinverletzung die WM-Saison nicht. Wir drücken die Daumen.
Ihren Fauxpas verarbeitete Gesa auf dem Rückflug nach Deutschland gewohnt offenherzig via Instagram. “Ich habe immer gesagt ich teile die guten und die schlechten Zeiten und gestern war ein echt rabenschwarzer Tag für mich. Doch genau das ist Hindernislauf und das, was diese Disziplin so einzigartig macht, weil eben immer etwas passieren kann.”, schrieb sie auf der Social-Media-Plattform und veröffentlichte dazu ein Kurzvideo ihres fatalen Sturzes.
Gesa wäre nicht Gesa, wenn sie nicht sofort in den Aufarbeitungs-Modus schalten würde. “Auch wenn ich mir den gestrigen Sturz selbst zuzuschreiben habe, tut es weh, denn ich war fit und gut vorbereitet und statt mit einem guten Resultat fliege ich nun mit einer Prellung im Brustbein, einigen Schürfwunden und einem gebrochenen Herzen nach Hause”, haderte die deutsche Rekordlerin. “Ich weiß, es ist nur ein Wettkampf aus vielen und mit Sicherheit nicht der wichtigste, aber es ist immer schmerzhaft wenn sich die geleistete Arbeit nicht bezahlt macht. Gleichzeitig tut es mir auch sehr leid, dass ich durch meinen Sturz andere Athletinnen an einer top Performance gehindert habe.” Und noch im Flugzeug richtete sie den Blick schon wieder nach vorne: “Das Leben geht weiter, und sobald ich wieder richtig fit bin, bekomme ich sicherlich einen neue Chance zu zeigen, was ich kann.”
Im Osloer Rennen erwischte Lea Meyer (VfL Löningen) einen bärenstarken Saisoneinstand. Sie unterbot ihre Bestzeit aus dem Olympiafinale (9:09,59). In 9:09,21 Minuten lief die 27-Jährige außerdem auf einen starken vierten Platz hinter der Kenianerin Faith Cherotich (9:02,60), Olympiasiegerin Winfred Yavi (Bahrain/9:02,76) und Marwa Bouzayani (Tunesien/9:06,84). Schneller als Lea Meyer war bisher nur eine deutsche Athletin: Gesa Krause bei ihrem deutschen Rekord (9:03,30) als WM-Dritte 2019 in Doha.