Hallen-DM: Olivia im 1500-m-Finale

Mangels Trainingsgrundlage aus dem Herbst ist es für Olivia Gürth vom Verein Silvesterlauf Trier ein verhaltener Start ins Wettkampfjahr 2025: Dennoch hat die amtierende deutsche Meisterin im 3000-Meter-Hindernislauf bei den nationalen Hallentitelkämpfen in Dortmund sicher das 1500-Meter-Finale erreicht. In einem kontrollierten Vorlauf reichte der 22-Jährigen am Samstag der vierte Platz in 4:27,59 Minuten, um als eine der sechs Erstplatzierten für Sonntag (13.20 Uhr/Livestream via leichtathletik.de) ihren Platz im Endlauf zu sichern.
“Ich komme diesen Winter schwer in die Wettkämpfe. Es fühlt sich noch nicht rund an”, räumte Olivia Gürth ein, die nach dem reduzierten Trainingsumfang wegen eines Bundeswehrlehrgangs wegen einer Erkrankung zum Jahreswechsel ihren Start beim Silvesterlauf-Heimrennen in Trier verpasste und einige Tage Kompettausfall kompensieren muss. Die DM-Norm hatte die 22-Jährige vor drei Wochen in Erfurt abgehakt, im Dortmunder Finale ist Gürth nun Außenseiterin im Medaillenkampf angesichts der starken Konkurrenz unter anderem durch die Hindernislauf-Olympiafinalistin Lea Meyer (Cologne Athletics). Meyer holte am Freitagabend zum Auftakt in der Helmut-Körnig-Halle unangefochten Gold über 3000 Meter in starken 8:53,82 Minuten, gewann am Samstag auch den 1500-Meter-Vorlauf (4:24,76) und kann am Sonntag zur Nachfolgerin von Gesa Krause avancieren, die auf die Dortmunder Titeljagd verzichtet.
Gesa Krause, die 2024 in Leipzig das Hallen-DM-Double über 1500 und 3000 Meter geschafft hatte, zieht der Titelverteidigung den Einstieg in ihre erste Straßenlaufsaison vor. “Ich bin sehr gespannt, will aber die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen”, sagte die 32-Jährige, die in Cannes an der französischen Mittelmeerküste am Sonntagmorgen (11 Uhr) über 10 Kilometer auf eine starke internationale Konkurrenz trifft. Fast zehn Jahre liegt ihr einziger 10-km-Start zurück, damals lief sie 33:29 Minuten in Paderborn. “Eine 32 sollte schon vorne stehen”, sagt Krause, die sich zwei Wochen später in Den Haag an die 21,0975-km-Distanz wagt. Der anschließende Berliner Halbmarathon Anfang April ist ihr Hauptziel im ersten Saisonabschnitt. Danach will Gesa im Training umschalten. Denn einmal mehr möchte die zweimalige WM-Dritte im September bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio starten.
Interessant war in Dortmund zum Auftakt der dreitägigen Titeljagd aus Trierer Sicht auch das 3000-Meter-Rennen der Männer, das in einem Herzschlag-Finale mündete und den besten Deutschen des Silvesterlaufs 2024 als Triumphator sah: Maximilian Thorwirth, der am 31. Dezember 2024 auf dem Hauptmarkt Zweiter hinter dem Niederländer Mike Foppen geworden war. Seite an Seite bogen die Top Drei (Thorwirth, Florian Bremm und Sam Parsons) in Dortmund die letzte Runde ein, Thorwirth behauptete die Spitze, Florian Bremm setzte sich an seine Fersen, und während Sam Parsons abreißen lassen musste, setzte Bremm auf der Zielgeraden noch einmal zur Attacke an. Vergeblich: Thorwirth rettete seinen Vorsprung über die Ziellinie und holte sich in 7:51,03 Minuten seinen dritten deutschen Hallentitel nach 2020 und 2022.
