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COUNTDOWN: Drei …

Jubeln wollen seine Anhänger den zehnmaligen luxemburgischen Meister Charles Grethen sehen.

Für Charles Grethen ist es ein halbes Heimspiel am 2. September: Bestimmt einige Luxemburger Sportfans werden die paar Kilometer nach Trier zurücklegen, um ihren Olympiafinalisten von 2021 im Moselstadion anzufeuern. Über seine Spezialdistanz 1500 Meter bestreitet der 33-Jährige seine Generalprobe für die Leichtathletik-WM in Tokio. Jener Stadt, in der er vor vier Jahren bei den „Corona-Spielen“ einen Riesencoup landete, indem er völlig überraschend in den Endlauf einzog.

Beim 24. Volksbank Trier Eifel-Flutlichtmeeting am Dienstagabend ist Grethen ebenso Außenseiter wie Mike Foppen, der am 31. Dezember 2024 als erster Niederländer beim Trierer Silvesterlauf triumphierte, und wie Karl Bebendorf. Der EM-Dritte und amtierende deutsche Meister im 3000-Meter-Hindernislauf zeigt sich seit Wochen in blendender Form. Zuletzt belegte der Dresdner beim Diamond League-Meeting in Brüssel den hervorragenden fünften Rang. Er verspricht sich von seiner WM-Generalprobe vor allem eines: Einen brutal harten 1500-Meter-Lauf, eine Tempospritze für Tokio, am liebsten mit persönlicher Bestzeit. Über seine Nebenstrecke ist er immerhin bereits mit starken 3:35,51 Minuten notiert.

Doch nicht die Trier-Kenner Grethen, Foppen oder Bebendorf (beim Silvesterlauf 2024 als 25. weit unter Wert) sind die Favoriten. Sondern ein Trio aus Übersee: Der US-Amerikaner Vincent Ciattei siegte zuletzt in persönlicher Bestzeit von 3:31,67 Minuten in Pfungstadt und nähert sich immer mehr der 3:30er-Traummarke über die dreidreiviertel Stadionrunden. Und die Australier Thomas Jude (Bestmarke 3:32,07) und Jack Anstey (3:34,23) wirkten zuletzt stärker als der inzwischen 33-jährige zehnmalige nationale Meister Grethen, dessen Luxemburger Rekord (3:32,86) aus dem Jahr 2021 datiert.

Dennoch: Grethen ist – wie bei Olympia in Tokio – oft für eine Überraschung gut. Dank Spurtstärke und taktischen Geschicks, das auf der 1500-Meter-Distanz stets eine große Rolle spielt. 2023 spurtete Grethen im Moselstadion auf der 3000-Meter-Distanz im Zielsprint an der verdutzten Konkurrenz vorbei zum Sieg in Luxemburger Rekordzeit. Gelegentlich wiederholt sich Geschichte ja. Auch beim Trierer Flutlichtmeeting 2025?