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Benni Dern: Ziemlich cool

Für Benjamin Dern (Foto) markiert der Trierer Silvesterlauf 2022 gleichzeitig eine Premiere und in doppelter Hinsicht einen Abschied: Der zweimalige deutsche Jugendmeister (2021 über 5000 Meter, 2022 über 3000 Meter) startete erstmals an einem 31. Dezember in der Stadt seines künftigen Clubs, des Vereins Silvesterlauf Trier. Gleichzeitig erlebte er sein letztes Rennen für das LAZ Birkenfeld, das vor seinem Ortswechsel zum Studium an der Hochschule Trier seine sportliche Heimat war – und kürte sich innerhalb des Bitburger 0,0%-Laufs der Asse zum Jugendsieger. Es war sein letztes Rennen in der U20-Klasse.

“Ich hatte ja schon viel vom Silvesterlauf gehört, von der Stimmung, vom Trillerpfeifenkonzert und vom Konfettiregen”, schwärmt der 19-Jährige Tage später noch von der Atmosphäre im “deutschen Sao Paulo”, “… aber das Ganze hat meine Erwartungen noch übertroffen. Das war schon ziemlich cool.” Letzteres lässt sich auch über Benni Dern sagen. Im Sog der Ausnahmeathleten Isaac Kimeli, Richard Ringer und Amanal Petros startete der Neu-Trierer mutig, aber zwangsläufig zu schnell. 8:50 Minuten als Zwischenzeit nach drei Kilometern – das war too much.

“In der sechsten und siebten Runde bin ich ziemlich eingegangen”, räumt Benni ein – sein furioses Spurt-Finish Schulter an Schulter mit seinem künftigen Vereinskollegen Sebastian Anthony allerdings ließ die Zuschauer entlang des Zielkanals aus dem Häuschen geraten. Und lässt Derns Potenzial für die 1500-Meter-Strecke erahnen, über die er 2023 bei deutschen Meisterschaften glänzen uns dich für die U23-Europameisterschaften qualifizieren möchte. Mit seiner Endzeit von 24:27 Minuten durfte Benni zufrieden sein. “3:03 Minuten pro Kilometer im Schnitt – das passt zum jetzigen Zeitpunkt”, sagt er. Laut Trainer Yannik Duppich “wäre Benni mit einem gleichmäßigen Tempo von Beginn an 15 bis 20 Sekunden eher im Ziel gewesen”.

Erfahrung sammeln im Vergleich mit hochkarätiger Konkurrenz – unter diesem Gesichtspunkt stand der Silvesterlauf auch für Emelyne Izanbayo (Foto unten). Die 18-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda bewies ihr Ausnahmetalent als Jugendsiegerin innerhalb des Sparkasse Trier-Elitelaufs der Frauen über 5 Kilometer. “EMMI”, dieses Namenskürzel war auf ihre Startnummer gedruckt, war als Fünfte in 16:18 Minuten beste Afrikanerin vor der erfahrenen Kenianerin Sylvia Kiberenge (16:27), die 2019 bei der letzten Silvesterlauf-Auflage vor der Corona-bedingten zweijährigen Unterbrechung noch als Dritte auf dem Podium gelandet war.

“Diese Leistung ist eine hervorragende Basis”, lobt Ruandas Nationaltrainer John Peter Ndacyayisenga, der seinen Schützling weiter behutsam aufbauen möchte: “Wichtig ist, dass unsere jungen Athletinnen die Gelegenheit bekommen, sich in starken Konkurrenzen zu behaupten, um zu lernen. Das ist uns seit Jahren dank der Partnerschaft unseres Leichtathletik-Verbandes mit dem Verein Silvesterlauf Trier möglich.” Nach dem Start bei den Commonwealth Games im August 2023 in Birmingham war es für “Emmi” der zweite Start außerhalb Afrikas. Nach Salome Nyirarukundo (Jugendsiegerin 2017) war zum zweitenmal eine Athletin aus Ruanda die schnellste U20-Läuferin in Trier.

Die Plätze eins bis drei der Jugendwertung:

U20 weiblich: 1. Emelyne Izanbayo (Ruanda) 16:18 Minuten, 2. Charlotte Penneman (Belgien) 17:24, 3. Rhune Vanroose (Belgien) 17:27

U20 männlich: 1. Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld/ seit 1. Januar: Silvesterlauf Trier) 24:27 Minuten, 2. Lennard Zehfeld (LC Rehlingen) 25:13, 3. Louis Kohnen (Luxemburg) 28:54

Frauenlauf